Die Gerüchte gab es schon länger, nun ist es offiziell. Der frühere Schröder-Referent Burmester wird OB-Kandidat der SPD. Die Partei stellte ihn am Freitag der Presse vor.

Im September 2025 wählt Köln einen neuen Oberbürgermeister. Für das Amt antreten wird auch Torsten Burmester, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Der 61-jährige gebürtige Niedersachse war von 2002 bis 2005 persönlicher Referent des damaligen SPD-Bundeskanzlers Gerhard Schröder.

Nach seiner Zeit im Bundeskanzleramt arbeitete Burmester bis 2011 als stellvertretender Abteilungsleiter Sport im Bundesinnenministerium und anschließend bis 2020 als Abteilungsleiter Wirtschaftsrecht im NRW-Wirtschaftsministerium. Vor seinem Wechsel zum DOSB im Jahr 2022 war Burmester Generalsekretär beim Deutschen Behindertensportverband.

Nachdem Burmester hartnäckige Gerüchte um seine Kandidatur in den vergangenen Wochen unkommentiert gelassen hatte, stellte ihn die SPD nun bei einem offiziellen Termin in der Kölner Innenstadt der Presse vor.

Die SPD habe sich erst am Donnerstagabend final für die Nominierung Burmesters entschieden, sagte die Parteivorsitzende Claudia Walther. Man habe eine starke Führungsperson mit klarer sozialpolitischer DNA gesucht und diese in Burmester gefunden. Burmester sei „ein Macher mit Herz“, so Walther. Burmester sagte, er habe nach der Entscheidung „Demut und Dankbarkeit“ verspürt. Obwohl er ein „Imi“, ein Zugezogener, sei, habe er in Köln studiert, gearbeitet, gefeiert und sei Mitglied in zwei Sportvereinen in der Domstadt. Mittlerweile lebe er in Rodenkirchen.

In Gesprächen mit seinen Nachbarn höre Burmester oft, dass „es in Köln nicht ganz rund läuft“. Das motiviere ihn nun, das Amt anzustreben. Kernprobleme sehe er vor allem in der bisherigen Umsetzung der Verkehrswende, die er für nicht optimal halte, und in der „Angst“ vieler Eltern um Kita- oder Schulplätze und die damit einhergehende Betreuungsfrage. Außerdem wolle er den Dreiklang „Sicherheit-Sauberkeit-Regeln“ in ersten 100 Tagen anpacken. Für den Wahlkampf habe er sich vorgenommen, alle 86 Veedel zu besuchen und mit 10.000 Menschen zu sprechen.

Einen Interessenkonflikt mit seinem derzeitigen Amt beim DOSB sehe er nicht – es müsse aber klare Transparenz geben. Die Krise der Bundes-SPD sieht Burmester ebenfalls gelassen. „Die Neuwahl ist im Februar, der erste Kommunal-Wahlgang erst Mitte September. Ich gehe davon aus, dass Olaf Scholz ein gutes Ergebnis erzielen wird und Torsten Burmester in Köln auch“, sagte er.

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