Plötzlich dreht sich ein Wirbel aus der Gewitterfront: In Altenbeken filmten Augenzeugen eine massive Funnelcloud. Meteorologen halten einen Tornado für wahrscheinlich.

In den sozialen Medien kursieren mehrere Videos des mutmaßlichen Wirbelsturms, aufgenommen aus verschiedenen Blickwinkeln. Als Zeitpunkt des mutmaßlichen Tornados gibt die Seite „Tornadoliste Deutschland“ mit 19.20 bis 19.30 Uhr an.

Auf der Plattform „X“ verbreitete das Team von „Kachelmannwetter“ am Samstagabend mehrere Aufnahmen des Naturereignisses. Die Bilder zeigen eine dunkle, trichterförmige Wolkenformation über Altenbeken, die sich rasch dreht und nach Angaben der Meteorologen möglicherweise den Erdboden berührte. „Massive Funnelcloud bei Altenbeken, könnte auch Bodenkontakt haben, also Tornado sein“, schrieb das Team in einem Beitrag.

Meteorologe Jörg Kachelmann selbst veröffentlichte das Material ebenfalls auf dem Kanal „Kachelmannwetter“. Laut dem Beitrag handelte es sich um ein Wetterphänomen mit erheblichem Zerstörungspotenzial – eine finale Bestätigung durch den Deutschen Wetterdienst (DWD) stand am Sonntagmorgen zunächst noch aus.

Lokal fielen innerhalb kurzer Zeit bis zu 50 Liter Regen pro Quadratmeter. Dazu kamen schwere Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde. In der Nacht zum Sonntag war die Tornadogefahr nach Einschätzung von „Kachelmannwetter“ weiterhin erhöht – insbesondere in einem Streifen von Detmold über Lage bis nach Blomberg. Im Laufe des Sonntags sollte sich die Wetterlage laut DWD von Westen her allmählich beruhigen.

Trotz erster Wetterberuhigung bleibt die Lage in Teilen Deutschlands angespannt. Der Deutsche Wetterdienst warnte am Sonntagmorgen vor weiteren schweren Gewittern, vor allem im Osten und Süden. Dort könnten sich erneut kräftige Regengüsse, Hagel mit Korngrößen bis zu drei Zentimetern sowie Sturmböen mit Geschwindigkeiten bis zu 100 Stundenkilometern entwickeln. Besonders kritisch sei laut DWD die Gefahr von „extrem heftigem Starkregen“ mit mehr als 60 Litern Niederschlag pro Quadratmeter innerhalb weniger Stunden.

In der zweiten Nachthälfte zum Montag wird mit einer Verlagerung der Unwetter Richtung Osten gerechnet.

Video | So wird das Wetter in ihrer Region:

Quelle: Glomex

Für Rheinland-Pfalz und das Saarland hat der Deutsche Wetterdienst bereits in den frühen Morgenstunden des Sonntags eine Unwetterwarnung ausgegeben. In einem um 6.58 Uhr veröffentlichten Warnlagebericht hieß es, dass bis zum Abend zeitweise mit Gewittern zu rechnen sei, begleitet von Starkregen, Sturmböen und vereinzeltem Hagel. Lokal sei Unwettergefahr nicht ausgeschlossen.

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