Tim Lemperle wird den 1. FC Köln nach dieser Saison verlassen. Was sich zuletzt angedeutet hatte, bestätigte Sportchef Christian Keller am Freitag.
Wirklich überraschend kamen die Aussagen von Sport-Geschäftsführer Christian Keller zur Zukunft von Tim Lemperle nicht mehr. Nachdem Dusan Jevtic, der Berater des FC-Stürmers, unter der Woche bereits den Abschied vom 1. FC Köln angekündigt und gleichzeitig die Kölner Verantwortlichen für deren Vorgehen kritisiert hatte, bestätigte Keller am Freitag den ablösefreien Wechsel des 22-Jährigen im kommenden Sommer.
„Es ist richtig, dass Tim mir und Thomas Kessler mitgeteilt hat, dass er den FC verlassen will, weil er eine neue Herausforderung annehmen möchte“, sagte der Kölner Sportchef, der zwei Tage vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern statt dem Lizenzbereichs-Leiter Thomas Kessler auf der Pressekonferenz sprach. Gleichzeitig versicherte Keller jedoch: „So lange ist er mit Herzblut beim FC.“
Ein vorzeitiger Verkauf im Winter, um ein halbes Jahr vor Vertragsende noch eine Ablösesumme zu generieren, ist für den FC kein Thema. Zu wichtig ist der aktuell erfolgreichste Torjäger (acht Treffer) für das Vorhaben Aufstieg für den 1. FC Köln. „Tim wird für uns in der Rückserie eine wichtige Rolle spielen. Nicht nur, weil er hoffentlich noch ein paar Tore schießt. Sondern, weil er auch eine wichtige Rolle und ein Standing in der Mannschaft hat.“
Zur Kritik von Jevtic, der Keller in „Sport Bild“ vorgeworfen hatte, „keine Lust“ auf eine Verlängerung mit Lemperle gehabt zu haben, äußerte sich der Geschäftsführer nicht. Vielmehr fand der 46-Jährige auch wertschätzende Worte in Richtung Lemperles Berater. „Wenn man sich die letzten zwei Jahre anschaut, haben alle Beteiligten in der Karriereplanung einen guten Job gemacht. Dazu zählt auch der Berater.“ Lemperle habe durch seine Leihe zur SpVgg Greuther Fürth eine „sehr gute Entwicklung“ genommen, sodass er nun eine „hervorragende Rolle“ beim FC spiele.
Nach Lemperles Rückkehr aus Fürth habe es im Sommer intensive Gespräche zwischen der Spielerseite und dem Verein gegeben, bestätigte Keller. Um eine vorzeitige Vertragsverlängerung des 2025 auslaufenden Vertrags soll es dabei nicht gegangen sein. Vielmehr hatten die Verantwortlichen Lemperle von einem kurzfristigen Verbleib in dieser Saison überzeugen müssen. Denn der Stürmer hatte auch mit einem Wechsel nach Belgien geliebäugelt, da er sich dem Vernehmen nach Sorgen um seine Einsatzzeiten beim FC gemacht hatte.
Diese waren jedoch bekanntlich unbegründet. Lemperle gehört im Team von Trainer Gerhard Struber zu den absoluten Leistungsträgern. Dennoch sieht der Spieler seine Zukunft bei einem anderen Club. Warum „eine andere Option für ihn aktuell noch attraktiver“ sei (Keller), müsse man Lemperle selbst fragen. Der FC könne zumindest aktuell nicht garantieren, in der nächsten Saison in der Bundesliga zu spielen. Und dort will Lemperle in einem halben Jahr unbedingt hin. Dem Vernehmen nach ist die TSG Hoffenheim das auserkorene Ziel.