Im Südwesten führt Starkregen zu erheblichen Überflutungen. Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz. Alle Informationen im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Im Südwesten Deutschlands haben starke Regenfälle in vielen Regionen zu Hochwasser geführt: Am stärksten betroffen sind das Saarland und Teile von Rheinland-Pfalz. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat die höchste Warnstufe ausgerufen. Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz. Hier sehen Sie, ob Ihre Region betroffen ist.
Behörde warnt: Gefahr Leib und Leben
17.45 Uhr: Wegen des anhaltenden Dauerregens hat die Stadt Saarbrücken eine Großschadenslage ausgerufen. Der Deutsche Wetterdienst habe eine amtliche Unwetterwarnung herausgegeben, wonach große Gefahr für Leib und Leben durch massive Überflutungen und hohe Pegelstände bestehe, teilte die Stadt am späten Freitagnachmittag mit. Es sei möglich, dass Gebiete unpassierbar oder von Wassermassen eingeschlossen würden, auch Erdrutsche könne es geben.
Aktuell müssten mehrere Gebäude evakuiert werden, hieß es weiter. Betroffene sollten nur das Notwendigste mitnehmen. Mehrere Schulen wurden als Ausweichquartiere geöffnet. Der Zoo, alle Rasensportplätze, ein Kinderspielplatz und der Zugang zum über die Ufer getretenen Burbacher Waldweiher wurden gesperrt.
Vermisste Mutter und ihr Kind sicher zu Hause
17.38 Uhr: Eine im Hochwasser vermisste Mutter und ihr Kind sind sicher zu Hause angekommen. Die Feuerwehr und die Polizei hatte zuvor in St. Ingbert nach ihnen gesucht, wie die „Saarbrücker Zeitung“ berichtete. Die Frau habe aus einem Auto heraus einen Notruf abgesetzt und sei dabei sehr panisch gewesen, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage von t-online bestätigte. Um das Auto habe sich Wasser befunden. Nach dem Notruf sei sie nicht mehr erreichbar gewesen. Ein Rettungshubschrauber konnte die beiden nicht finden. Später gab es dann Entwarnung. Berichte darüber, dass die beiden mit ihrem Auto zu ertrinken drohten, seien nicht korrekt, so der Polizeisprecher.
Starke Regenfälle im Saarland – Evakuierungen
17.06 Uhr: Sintflutartige Regenfälle haben im Saarland zahlreiche Einsätze von Feuerwehr und Polizei verursacht. In Saarbrücken mussten viele Häuser evakuiert werden, wie die Feuerwehr mitteilte. Am Nachmittag hat auch der Bund unter anderem über die Warnapp Nina zu Evakuierungen in Teilen Saarbrückens ausgerufen. Es gilt weiterhin die höchste Warnstufe „Extreme Gefahr“.
Die Stadt warnte zudem vor steigenden Pegelständen an Bächen und Flüssen. Aufgrund des Hochwassers musste die Stadtautobahn A 620 gesperrt werden.
Besonders betroffen war auch der Bereich zwischen St. Ingbert und Heckendalheim, wo ein Hangrutsch eine Straße unpassierbar machte. Der Landesbetrieb für Straßenbau teilte mit, dass „ein Hang abgetragen und die Straße unterspült“ wurde. Da es nach wie vor regnet, wird die Sperrung voraussichtlich noch einige Zeit andauern. Die Polizei hat jedoch eine Hochwasserumfahrung eingerichtet und rät, mit Aquaplaning oder Überflutung auf allen Straßen zu rechnen.
Feuerwehr: „Es hört einfach nicht auf, zu regnen“
16.59 Uhr: Der Dauerregen hält die Einsatzkräfte im Saarland auf Trab. So gab es im Laufe des Tages über 300 Polizeieinsätze und mehr als 500 Feuerwehreinsätze. Ein Sprecher des Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken äußerte sich besorgt: „Es hört einfach nicht auf, zu regnen“. Die Rettungskräfte hatten vor allem mit vollgelaufenen Kellern, umgestürzten Bäumen und überfluteten Fahrbahnen zu kämpfen. Bislang wurde niemand verletzt.
In Saarbrücken waren am Vormittag bereits über 200 Feuerwehrleute im Einsatz, besonders in den Stadtteilen Bübingen, Fechingen und Kleinblittersdorf. Hier mussten sie sich um überflutete Straßen, Erdrutsche und vollgelaufene Keller kümmern. Aufgrund des anhaltenden Regens und steigender Pegelstände bei Bächen und Flüssen forderte die Stadt Saarbrücken die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, Kellerräume zu meiden.