Aveline gilt als der Kandidat der Herzen. Aber er ist nicht nur charismatisch und herzlich im Auftreten. Vatikanexperte Biallowons hebt seine Stärken hervor: „Er ist versiert im interreligiösen Dialog, vor allem mit den Muslimen. In den letzten Jahren hat er sich international gut vernetzt und gilt als einer der spannendsten Köpfe unter den jüngeren Kardinälen. Seine Wahl würde ein klares Signal setzen: für eine weltoffene, zugleich tief verwurzelte Kirche.“
Parolin, Pizzaballa, Zuppi, Tagle, Aveline: Das sind nur fünf Namen von frühen Favoriten. Je länger das Konklave dauert, desto geringer werden aber ihre Chancen, die Papstwahl für sich zu entscheiden. Wenn die Favoriten sich nicht durchsetzen können, werden die Kardinäle nach Kompromisskandidaten Ausschau halten – und die hat vorher kaum jemand auf dem Schirm.
Aber unabhängig davon, wer am Ende Papst wird: Franziskus hat die Kirche geöffnet und Reformen angestoßen, die nicht mehr zurückgenommen werden können, sagt Marco Politi im Gespräch mit t-online. „Aber er hinterlässt eine zerrissene Kirche. Sein Nachfolger wird die Aufgabe haben, diese Spaltungen zu überbrücken – eine schwierige, aber notwendige Mission“, betont der Vatikanexperte.