Tierschützer am Limit
„Sensenmann“ tötet Baby-Tiere in der Kanalisation
27.05.2025 – 11:55 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Tierrettung Essen wird zu einem Einsatz in Überruhr-Hinsel gerufen. Acht Entenküken fallen in einen Gully – es beginnt ein „Wettlauf gegen die Zeit“.
Die Natur kann mitunter grausam sein. Das beweist auch eine Geschichte, die die Tierrettung Essen auf Facebook teilt – und die von einem dramatischen Rettungsversuch erzählt.
Demnach war eine Entenmutter mit ihren acht Küken im Stadtteil Überruhr-Hinsel unterwegs, als alle ihre Jungtiere in einen Gully fielen. Zwei Männer hatten die Szene beobachtet und die Tierrettung alarmiert, die sofort zum Ort des Geschehens aufbrach. Die Tierretter konnten erkennen, dass die Küken sich in Abwasserrohr begeben hatten, um dort Schutz zu suchen – was sie nicht wussten: Sie liefen ihrem traurigen Schicksal entgegen.
Die Tierretter öffneten zwei Gullydeckel, um die Küken zu retten, während einer von ihnen das Rohr mit einer Endoskopkamera inspizierte. Durch die Kamera sahen die Tierretter schließlich, dass sie den Küken nicht mehr helfen konnten: „Der Sensenmann mit den scharfen Zähnchen hatte bereits alle Arbeit geleistet“, schreiben sie auf Facebook. Eine Ratte hatte die Küken und ihre ausweglose Lage bemerkt – „auf der Stelle“ habe das Nagetier alle acht Küken getötet. Fotos zeigen die Ratte inmitten der toten Jungtiere. „Nicht eines konnten wir retten.“
Derartige Einsätze würden auch die hart gesottenen Tierschützer bewegen. „Alles versucht, schnell gehandelt und doch gescheitert“, schreiben sie. „Auch solche Momente müssen wir verkraften.“ Die Mutter der Küken habe im Anschluss trauernd am Gully gesessen, die Tierschützer seien noch eine Weile bei der nordamerikanischen Ente geblieben und auf sie aufgepasst. „Es ist nicht immer alles schön sondern auch zum Teil sehr traurig.“