Die Therme Erding feiert ihr 25. Jubiläum. Beim feierlichen Akt schaut auch Markus Söder vorbei. Dabei darf er sich über eine besondere Kreation seines Lieblings-Fast-Foods freuen.

Dieser Termin war ganz nach dem Geschmack von Markus Söder – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Extra für den bayerischen Ministerpräsidenten (CSU) hatten sie in der Therme Erding einen Südsee-Döner aufgetischt. „Überraschend“, befand Söder beim ersten Bissen in das mit Pulled Pork, Coleslaw und einem Ananas-Chutney gefüllte Bao Bun (eine soft gedämpfte, asiatische Teigtasche). „Schmeckt gut“, schob der bekennende Dönerliebhaber nach.

Am Donnerstag hatte das Thermenparadies vor den Toren Münchens anlässlich seines 25. Jubiläums zur Pressekonferenz geladen. Neben Söder gaben sich auch Bayerns Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf (ebenfalls CSU), sowie Klaus Holetschek, der Vorsitzende der CSU-Fraktion im bayerischen Landtag, die Ehre.

Gemeinsam mit Inhaber Jörg Wund blickten sie zurück auf die Geschichte der Therme Erding, die sich heute stolz die größte Therme der Welt nennen darf. Zwar gebe es durchaus Schwimmbäder, die größer seien. „Aber die haben kein Thermalwasser“, erklärte Bernhard Markgraf, kaufmännischer Leiter der Therme Erding.

Der Südsee-Döner: allerdings in der vegetarischen Version ohne Pulled Pork (Quelle: Sartison/t-online)

Im Jahr 1983 hatte das Mineralölunternehmen Texaco in Erding nach Öl gebohrt. Doch statt auf das „schwarze Gold“ stieß man dabei in 2.350 Metern Tiefe auf heißes, schwefelhaltiges Wasser. Erdings damaliger Bürgermeister Gerd Vogt kaufte die Bohrung für den symbolischen Preis von einer D-Mark und legte damit den Grundstein für die Therme, die am 3. Oktober 1999 – nach gerade einmal 16 Monaten Bauzeit – eröffnet wurde.

An den Erfolg der Therme Erding glaubten damals die wenigsten. „Es gab viele Zweifler, die meinten: ‚Das wird eh nix. Kein Bayer zieht sich aus. Die Sauna könnt ihr euch sparen. So ein Zwitter aus Palmen- und Normalbad funktioniert ganz sicher nicht. Und überhaupt – fertig werdet ihr nie'“, erinnerte sich Jörg Wund, dessen Vater Josef einst die Idee für die Therme Erding hatte und bis zu seinem Tod bei einem Flugzeugabsturz im Jahr 2017 leitete. Sie sollten alle Unrecht haben.

Über die Jahre wuchs die Therme Erding stetig an, wurde immer größer. Neun Pools und Wasserbecken sowie sieben Saunen und Dampfbäder auf einer Gesamtfläche von 37.000 Quadratmetern zählte die kleine Südsee vor Münchens Toren 1999. Im Jahr 2007 eröffnete die Galaxy-Rutschenwelt, sieben Jahre später folgte mit dem Victory ein eigenes Hotel mit direktem Zugang zum Wellenbad. Heute zählt die Therme Erding 40 Pools und Wasserbecken, 35 Saunen und Dampfbäder und 28 Rutschen auf 185.000 Quadratmetern.

Kamen im ersten Jahr noch 700.000 Besucher, waren es in den Nach-Corona-Jahren jeweils 1,8 Millionen. Tendenz weiter steigend. Damit übertrumpft die Therme Erding sogar das Schloss Neuschwanstein, welches pro Jahr „nur“ 1,4 Millionen Menschen besichtigen. Und in noch einer Kategorie lässt die Therme das Schloss hinter sich. In einer kürzlich durchgeführten Umfrage der Deutschen Zentrale für Tourismus landete die Therme Erding auf Rang neun der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Deutschland – und damit zwei Plätze vor Neuschwanstein.

Angesichts dieser Entwicklung konnte auch Markus Söder nur seinen Hut ziehen. „Es ist einfach Kalifornien-Style. Palmen in Bayern mit Südsee-Feeling. Alles passt perfekt zusammen. Wir sind froh, dass wir es haben. Hätten wir es nicht, würde ich den Auftrag geben, so etwas auf den Weg zu bringen“, schwärmte der Ministerpräsident. Wenngleich er zugeben musste, dass er selbst nicht der größte Fan solcher Spaßbäder sei.

Er sei zwar schon öfter da gewesen, allerdings „nicht so freiwillig wie heute“. Während er sich eher einen entspannten Tag im Thermalbad vorgestellt habe, wollten seine Kinder lieber ins Rutschenparadies. „Ich kann ihnen nur sagen: ‚Das ist für einen Vater Pflicht, aber gleichzeitig der Horror'“, sagte er mit Blick auf einen Besuch vor Jahren. Den Saunabereich habe er dann aber doch auch noch kurz genießen können. Die Kombination aus Spaß und Entspannung sei am Ende das, was die Therme Erding ausmache.

Bei der Jubiläums-Pressekonferenz am Donnerstag hatte Söder seine Badehose aber nicht dabei. Der Ministerpräsident war im Stress, musste direkt weiter in Richtung seiner Heimatstadt Nürnberg, wo er am Abend gemeinsam mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann rund 250 neue Staatsbürger im Rittersaal der Kaiserburg empfing. Für die rund zweieinhalbstündige Autofahrt bestens gestärkt mit einem Südsee-Döner im Bauch.

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