Glanz, Glamour und Großmäuler – die neue Reality-Serie von RTL+ holt das Leben der Schönen und Reichen ins Rampenlicht. Echter Einblick ins Luxusleben oder reine Pomp-Show?

Diamanten hier, Designerkostüme dort und ganz viel Botox und Hyaluron – am Donnerstagabend feierte die erste Staffel von „The Real Housewifes of Munich“ in der bayerischen Landeshauptstadt Weltpremiere.

Zu dem Event im Filmtheater am Sendlinger Tor waren neben mehr oder weniger prominenten Gesichtern aus dem Reality-Show-Business auch die sechs Hauptdarstellerinnen der neuen RTL+-Serie erschienen. Diese dürften nach dem offiziellen Streaming-Start am 6. Juli nicht zuletzt wegen ihrer polarisierenden Äußerungen für Gesprächsstoff sorgen.

Sechs Frauen in München. Allesamt reich, allesamt schön. In insgesamt sechs Folgen à 45 Minuten wird den Zuschauern ein Einblick in das Leben von Carina, Lili, Seher, Natalie, Pegah und Joana gewährt. Egal ob es zum Polospielen nach Sankt Moritz geht, zum Diamond-Dinner mitsamt privatem Luxusschmuck-Verkauf oder zum Einkaufen in die Maximilianstraße – in „The Real Housewives of Munich“ wird geprotzt, nicht gekleckert.

Bei der Premiere am Donnerstagabend wurden zwei Folgen der neuen Show gezeigt. Die Reaktionen im Saal waren während der Vorstellung gemischt. Während an einigen Stellen hier und da wild gejubelt und geklatscht wurde, japsten andere Zuschauer angesichts mancher Aussage schockiert nach Luft. So fallen in der Serie ganz nebenbei Sätze wie „Ich mache mir alle zwei Jahre meine Brüste neu. Das ist mein Hobby!“. Eine der Luxus-Damen erklärt außerdem: „Wenn du was von dir hältst, dann bist du in Sankt Moritz.“

Auch feministische Power-Momente suchen Zuschauer vergeblich, denn immerhin ist ja klar: „Ich bin ein Mädchen, ich bin eine Frau – ich würde nicht sagen, dass Einkaufen nicht glücklich macht.“

Auch wenn RTL+ die Serie als Reality verkauft, fühlt sich der Zuschauer schnell an der Nase herumgeführt – gestellte Gespräche, vorgegaukelte Freundschaften und rund um die Uhr perfekt gestylte Protagonistinnen. Dagegen wirkt die aus dem US-Fernsehen bekannte Kardashian-Familie nahezu authentisch.

Einen roten Faden sowie eine mitreißende Handlung sucht man vergebens. Trotz ihrer Inhaltslosigkeit unterhält die Serie durch die abgehobene Schrulligkeit der Protagonistinnen. Dabei birgt „The Real Housewives of Munich“ aber zugleich permanente Fremdscham-Gefahr und fassungslose „Hat sie das wirklich gerade gesagt?“-Momente. Wer den Kopf ausschalten und nichts dazulernen will, ist hier genau richtig.

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