Stiftung Warentest

Teure Soundbars dominieren – ein Preistipp überzeugt ebenfalls


Aktualisiert am 21.08.2024 – 15:45 UhrLesedauer: 6 Min.

Soundbars im Test: Die Stiftung Warentest hat 21 neue Modelle geprüft. (Quelle: simpson33/getty-images-bilder)

Neue Testergebnisse der Stiftung Warentest zeigen, dass teure Soundbars beim Klang dominieren. Doch auch günstigere Modelle können überzeugen und bieten preiswerte Alternativen.

Das Wichtigste im Überblick


Moderne Fernseher punkten mit scharfen Bildern und flachen Designs. Allerdings glänzen sie häufig nicht mit gutem Klang. Je dünner der Fernseher, desto weniger Platz ist für einen kraftvollen Lautsprecher. Hier kommen Soundbars ins Spiel: Sie bieten eine Lösung für hochwertigen Klang und verleihen dem Wohnzimmer einen Hauch von Heimkino-Gefühl.

Die Stiftung Warentest aktualisiert online den Test aus der „test“-Ausgabe 08/2023. Geprüft werden Soundbars mit und ohne separaten Subwoofer sowie Soundplates. Wir stellen die Testergebnisse vor.

Die Stiftung Warentest untersucht in regelmäßigen Abständen Soundbars von Marken wie Bose, Nubert, JBL, Sonos und Co. Für den Soundbar-Test im August 2024 werden insgesamt 21 Soundbars unter die Lupe genommen. Darunter einteilige Soundbars und Modelle mit separater Bassbox (Subwoofer).

Die Prüfer bewerten in erster Linie den Ton, berücksichtigt werden aber auch die Handhabung und der Stromverbrauch.

Erstmals schneidet ein Modell mit dem Urteil „sehr gut“ ab. Die nuPro XS-8500 RC von Nubert ist der neue Testsieger und erreicht das Urteil „sehr gut (1,4)“. Mit rund 2.000 Euro gehört sie jedoch auch zu den teuersten Geräten im Test.

Unter den Soundbars mit Subwoofer zeigt sich ebenfalls ein neuer Testsieger: Die LG DS95TR liegt mit dem Urteil „gut (1,8)“ auf dem ersten Platz.

Bei den Soundbars ohne Subwoofer erreicht die Flexus Core 200 von Klipsch das Urteil „gut (2,2)“ und liegt damit knapp hinter einem Luxusmodell für mehr als 2.000 Euro auf Platz zwei. Als Preistipp wird die Denon DHT-S218 empfohlen, die das Testurteil „gut (2,5)“ erhält und mit rund 250 Euro halbwegs bezahlbar bleibt.

Alle Ergebnisse des Soundbar-Tests der Stiftung Warentest lesen Sie online unter test.de.

Das Testergebnis: Die Soundplate von Nubert ist das erste Modell im Test mit dem Gesamturteil „sehr gut“. Auch in der Teilbewertung Ton schneidet sie „sehr gut“ ab und liegt damit an der Spitze. Die Prüfer loben zudem auch die „gute“ Handhabung und den geringen Stromverbrauch.

Produktdetails: Mit rund 2.000 Euro ist der Testsieger alles andere als günstig. Nubert ist einer der wenigen Hersteller, die neben schmalen Soundbars auch wuchtigere Soundplates herstellen. Bei den Modellen ist mehr Platz im Gehäuse für Lautsprecher und Subwoofer. Diesen Platz benötigt man allerdings auch unter dem Fernseher: Die nuPro XS-8500 RC ist 120 Zentimeter breit und 37 Zentimeter tief.

Sie leistet 820 Watt und wird per HDMI mit dem Fernseher verbunden. Audioformate wie Dolby Atmos und DTS:X werden unterstützt und Sie können Musik per Bluetooth übertragen.

Im Innern stecken insgesamt acht Lautsprecher: Vier Mitteltöner, zwei Tieftöner und zwei Hochtöner. Für die Front gibt es eine Abdeckung, durch die der Look der Soundbar weniger technisch erscheint.

Das Testergebnis: Die LG-Soundbar erhält das Qualitätsurteil „gut“ (1,8). Sie schneidet in allen untersuchten Testpunkten mit „guten“ Noten ab. Besonders gelobt wird der Ton beim Hörtest von Musik, Sprache und Filmen.

Produktdetails: Auch dieser Testsieger ist mit mehr als 1.000 Euro im oberen Preissegment angesiedelt. Die Soundbar wird mit einem externen Subwoofer und zwei Rücklautsprechern geliefert. Damit können Sie zu Hause echten Surroundsound herstellen.

Das Modell leistet 810 Watt und wird ebenfalls per HDMI mit dem Fernseher verbunden. Wenn Sie einen Fernseher von LG besitzen, können Sie das Signal auch kabellos übertragen. Die Soundbar unterstützt ebenfalls Dolby Atmos und DTS:X. Vom Handy können Sie Musik über Spotify Connect oder AirPlay übertragen.

In der Soundbar stecken zehn Lautsprecher, im Subwoofer einer und in den beiden Rücklautsprechern jeweils drei Stück. So bietet das System insgesamt 17 Lautsprecher. Mit einer automatischen Einmessung soll sie zudem den Klang an die Gegebenheiten im Raum anpassen.

Das Testergebnis: Die Soundbar von Klipsch erreicht das Testurteil „gut (2,2)“. Der Testsieger-Lautsprecher soll mit integriertem Subwoofer und Dolby Atmos mitreißenden Klang erzeugen.

Produktdetails: Die Marke Klipsch ist in Deutschland eher unbekannt. Sie stammt aus den USA und baut vorwiegend große Standlautsprecher. Mittlerweile sind auch Soundbars im Programm: Die Flexus Core 200 ist das größte Modell.

Die Soundbar leistet 185 Watt und wird über HDMI mit dem Fernseher verbunden. Alternativ steht auch ein optischer Eingang zur Verfügung. Per Bluetooth können Sie auch Musik vom Handy übertragen. Dolby Atmos wird ebenfalls unterstützt.

Neun Lautsprecher sitzen im Innern der Soundbar. Vier strahlen dabei nach oben ab und sollen so für einen besseren Raumklang sorgen, weil der Klang von den Wänden und der Decke reflektiert wird. Mit optionalen Rear-Speakern können Sie den Effekt noch verstärken.

Das Testergebnis: Die Soundbar von Denon schneidet mit dem „test“-Qualitätsurteil „gut (2,5)“ ab. Lob bekommt sie für den geringen Stromverbrauch und die „gute“ Handhabung. Beim Ton schneidet sie „befriedigend“ ab.

Produktdetails: Die Soundbar von Denon ist deutlich günstiger als die Testsieger. Sie kommt ohne einen separaten Subwoofer, was den Platzbedarf reduziert.

Wie bei den anderen Modellen verbindet sich die Soundbar über HDMI mit dem Fernseher. Zudem gibt es einen optischen Eingang zur Signalübertragung. Dolby Atmos unterstützt die Soundbar ebenfalls. Über Bluetooth streamen Sie auch Musik vom Handy.

Insgesamt sind sechs Lautsprecher verbaut, wobei die beiden Basslautsprecher nach unten gerichtet sind. Die Soundbar unterstützt auch Audioformate wie Dolby Atmos und DTS-HD Master Audio. Zur Ausgangsleistung macht der Hersteller keine Angaben.

Soundbars sind gute und platzsparende Alternativen zu herkömmlichen Surround-Anlagen. Sie verbessern den meist bescheidenen Klang des Fernsehers. Ein separater Subwoofer und zusätzliche Rücklautsprecher sorgen für noch mehr Kinofeeling.

Die Testsieger sind allesamt teuer – überzeugen allerdings auch mit „guten“ Noten beim Ton. Das einzige Modell mit der Gesamtnote „sehr gut“ ist die Nubert nuPro XS-8500 RC für rund 2.000 Euro. Wer besonders gern Surroundsound genießt, bei dem Effekte durch den Raum fliegen, sollte sich die Soundbar von LG mit insgesamt 17 Lautsprechern anschauen.

Je nach Vorliebe und Platz empfehlen wir alternativ den Preistipp, die Soundbar von Denon. Sie bietet für rund 250 Euro ein gutes Gesamtpaket und überzeugt mit der Gesamtnote „gut“.

Die Vorteile einer Soundbar: Sie ist kompakt, einfach zu installieren und meist günstiger als eine große 5.1-Surround-Anlage. Das Surround-System bietet dagegen mehr Flexibilität und einen noch besseren Klang. Dafür ist die Einrichtung größtenteils komplexer und Sie brauchen für die Lautsprecher mehr Platz.

Mit cleveren Features wie einer Sprachverbesserung und Musikstreaming vom Handy erleben Sie auch mit Soundbars eine Verbesserung zum dünnen TV-Sound. Viele Marken bieten zudem eine Erweiterbarkeit des Systems an. Mit der Zeit kaufen Sie weitere Lautsprecher dazu und bauen sich so ebenfalls ein 5.1-System zusammen.

Unsere Empfehlung: Wenn Sie schnell und einfach den Klang Ihres Fernsehers verbessern wollen, ist eine Soundbar die richtige Wahl. Experten, die erstklassigen Sound brauchen, die Einrichtung auch selbst übernehmen können und viel Platz im Wohnzimmer haben, werden mit einem Surround-System glücklich.

Die Soundbar an einen Fernseher anzuschließen, geht in den meisten Fällen ganz leicht: Prüfen Sie zunächst, welche Anschlüsse an Ihrem TV vorhanden sind. Die gängigsten Lösungen sind ein HDMI-Anschluss oder ein optischer Audio-Ausgang. Einige Modelle können Sie zudem ohne Kabel via Bluetooth verbinden. Unsere Empfehlung ist der HDMI-Anschluss. Verbinden Sie die Soundbar mit dem Fernseher und achten Sie auf die Bedienungsanleitung des Herstellers.

HDMI ARC ist ein Standard zur Übertragung des Sounds vom Fernseher zu einer Soundbar. ARC steht dabei für „Audio Return Channel“. Der Vorteil des Standards: Der Ton kann über das HDMI-Kabel in beide Richtungen gesendet werden. Damit sparen Sie weitere Kabel und erhalten das Tonsignal von einem eingebauten TV-Tuner, einer externen Streaming-Box oder Spielkonsole. Bei einigen Modellen können Sie dadurch die Soundbar auch mit der Fernbedienung vom TV steuern.

Die nächste Generation ist eARC (Enhanced Audio Return Channel) und wurde 2017 mit HDMI 2.1 eingeführt. Der Hauptvorteil von eARC gegenüber ARC ist die Steigerung der Bandbreite und Geschwindigkeit. So können deutlich anspruchsvollere Tonsignale vom Fernseher an eine Soundbar gesendet werden. Formate wie Dolby TrueHD oder Dolby Atmos benötigen eARC.

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