15.03 Uhr: In Hamburg trifft am Abend die Mannschaft aus der Türkei auf die Tschechische Nationalelf. Die Fans des im dortigen Millerntor-Stadion beheimateten St. Pauli hinterließen in der Nacht zum Mittwoch ein Graffiti mit politischer Botschaft am Millerntor. Bereits am Morgen trainierten hier die Spieler aus der Türkei. Die Fans hinterließen den Spruch „Free Kurdistan – FCSP Fans against turkish fascim“ – zu Deutsch: „Freiheit für Kurdistan – St. Pauli Fans gegen türkischen Faschismus.“

Das Ganze wurde auf Gelb, rot und grünem Untergrund gesprüht. Die Farben dürften in diesem Kontext für die Autonome Administration in Nord- und Ostsyrien, auch als Rojava bekannt, stehen. Rojava entstand 2012 als Folge des syrischen Bürgerkriegs. In der Zeit der gewaltsamen Besatzung durch den sogenannten „Islamischen Staat“ kämpften die selbst ernannten Verteidigungseinheiten (YPG/YPJ) des demokratisch verwalteten Gebiets in einer Allianz mit den USA und anderen Verbündeten gegen den islamistischen Terror.

Die Türkei greift die Gebiete seit dem Jahr 2016 immer wieder mit Luftschlägen und teils auch mit Bodentruppen an. Vonseiten Ankaras wird dies mit Terrorbekämpfung begründet. Laut der Darstellung versucht die Türkei gegen Pro-kurdische Milizen vorzugehen, da diese mit der, in der Türkei verbotenen, Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in Verbindung stehen sollten. Seit dem Lausanner Vertrag aus dem Jahr 1923 befindet sich das kurdische Gebiet auf Staatsgebieten der Türkei, Syriens, dem Iran und des Iraks.

Bei Spielen im Millerntor-Stadion in Hamburg kam es in der Vergangenheit immer wieder zu großen Fanchorreografien, die Solidarität mit Rojava oder Kurdistan zeigten. Fotos, die von der Fankurve des St. Pauli geteilt wurden, zeigen, wie die Polizei das Graffiti mit Baustellenabsperrungen verdecken.

Mittwoch, der 26. Juni 2024

22.34 Uhr: Wenige Stunden vor dem Spiel der Europameisterschaft zwischen Dänemark und Serbien am Dienstagabend in München haben sich serbische Fans eine Auseinandersetzung mit der Polizei geliefert. Einige Männer hätten Flaschen geworfen und sogar einen Stuhl von einer Freischankfläche, sagte ein Polizeisprecher.
Zwei Beamte seien dabei leicht verletzt worden. Drei Fans wurden vorläufig festgenommen. Sie sollen am Mittwoch dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Zudem gab es mehrere Anzeigen wegen des Einsatzes verbotener Pyrotechnik. Mehr dazu lesen Sie hier.

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