Zwischen Haarausfall bei Männern und dem Konsum zuckerhaltiger Getränke könnte ein Zusammenhang bestehen. Das zeigt eine neuere Studie.
Schütteres Haar, Geheimratsecken oder gar eine Glatze können am männlichen Selbstbewusstsein kratzen. Eine Studie der Tsinghua-Universität in Peking stellte 2023 eine Verbindung zwischen männlichem Haarausfall und dem Konsum zuckerhaltiger Getränke her.
Je mehr süße Drinks, desto stärker der Haarausfall
Die im Fachjournal „Nutrients“ veröffentlichte Studie basiert auf der Analyse von 1.000 chinesischen Männern im Alter von 18 bis 45 Jahren, die über einen Zeitraum von rund drei Monaten beobachtet wurden.
Dabei fiel auf, dass Haarausfall 30 Prozent häufiger bei Männern auftrat, die am Tag mindestens ein zuckerhaltiges Getränk zu sich nahmen. Hierzu gehörten Cola, Saft, Energydrinks und Sportgetränke sowie gesüßter Kaffee oder Tee. Diejenigen, die mehr als eines dieser Getränke konsumierten, hatten sogar ein um 42 Prozent höheres Risiko für Haarausfall.
Haarausfall: ein Männerthema
Männer sind häufiger von Haarausfall betroffen als Frauen. In rund 80 Prozent der Fälle steckt eine angeborene androgenetische Alopezie dahinter. Sie beginnt meist mit Geheimratsecken und Ausdünnungen an den Schläfen.
Später kommt eine Stirnglatze hinzu, die sich im Laufe der Zeit immer weiter auf den Oberkopf ausdehnt und sich zur Vollglatze entwickeln kann.
Auch Ernährung und Stress spielen eine Rolle
Zusätzlich zu den Trinkgewohnheiten nahmen die Forscher auch die Ernährung der Studienteilnehmer unter die Lupe. Sie stellten fest: Männer, die über Haarausfall klagten, nahmen insgesamt mehr frittierte Speisen und weniger Gemüse zu sich als diejenigen ohne Haarprobleme. Ebenso fiel auf, dass eine Vorgeschichte mit Krankheiten oder Angstzuständen mit einem höheren Risiko für Haarverlust verbunden war.
Wie ist die Studie einzuordnen?
Ob und in welchem Maße der Konsum zuckerhaltiger Getränke in einem kausalen Zusammenhang mit Haarausfall steht und welche Rolle dabei weitere Faktoren spielen, lässt sich allerdings durch eine Studie allein nicht abschließend klären. Um wissenschaftlich fundierte Aussagen darüber zu treffen, sind weitere Untersuchungen mit einer größeren Teilnehmerzahl notwendig.
Gesüßte Getränke zu reduzieren, ist jedoch prinzipiell sinnvoll, nicht nur den Haaren zuliebe. Denn zu viel Zucker wirkt sich in vielerlei Hinsicht negativ auf die Gesundheit aus. Er führt zu Übergewicht, begünstigt Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Typ-2 und schadet Herz und Gefäßen.
Wie viel Haarverlust ist normal?
Jeder zweite Mann über 20 muss damit rechnen, Haare zu verlieren. Allerdings ist der Verlust von bis zu 100 Haaren am Tag kein Grund zur Panik. Erst wenn diese Menge über einen längeren Zeitraum deutlich überschritten wird oder die Haare nicht mehr nachwachsen, sprechen Mediziner von krankhaftem Haarausfall.
Das Ausmaß des Haarausfalls lässt sich mit der Briefumschlag-Methode gut einschätzen: Zuerst wäscht man sich die Haare. Am nächsten Tag kämmt man sich über einem Waschbecken, sammelt die ausgefallenen und in der Bürste steckengebliebenen Haare zusammen und steckt diese in einen Briefumschlag. Auf diesem vermerken Sie die Anzahl der ausgefallenen Haare mit dem jeweiligen Datum.
Das Gleiche macht man auch am übernächsten Tag sowie zwei Tage später nochmal. Wichtig ist, dass in der Zwischenzeit die Haare nicht gewaschen werden. Sollten Sie feststellen, dass hierbei der durchschnittliche Haarverlust bei über 100 Haaren pro Tag liegt, ist es ratsam, einen Arzt zur weiteren Behandlung aufzusuchen.
Welche Ernährung Männerhaar stärkt
Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung ist eine wesentliche Voraussetzung für gesunden Haarwuchs. Da die Haare zum Großteil aus dem Protein Keratin bestehen, kann eine proteinreiche Ernährung das Haar stärken und Haarausfall vorbeugen.
Eiweißreiche Lebensmittel wie Huhn, Fisch, Eier, Linsen und Käse sollten bei Männern, die mit dünner werdendem Haar oder lichten Stellen zu kämpfen haben, also nicht fehlen. Lachs ist reich an Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien, die ebenfalls gut für die Kopfhaut und das Haarwachstum sind.
Bestimmte Vitamine und Mineralstoffe stärken ebenfalls die Haare. B-Vitamine sind bekannt dafür, Haut, Haare und Nägel zu kräftigen. Sie finden sich in Hülsenfrüchten, Nüssen und Vollkornprodukten. Mineralien wie Zink und Eisen unterstützen die Haarwurzeln und fördern die Zellbildung. Deshalb geht ein Eisen- oder Zinkmangel häufig mit Haarverlust einher.
Hiervon besser die Finger lassen
Nikotin dagegen ist nicht nur für Organe und Gefäße, sondern auch für die Haare reines Gift. Darüber hinaus kann Nikotin die Aufnahme von Vitaminen und Nährstoffen blockieren. Männer mit Haarausfall sollten daher besser aufs Rauchen verzichten. Auch Alkoholkonsum und der übermäßige Verzehr von tierischen Fetten und Produkten aus Weißmehl begünstigen den Verlust der Haare.