Orkanböen im Norden
Sturmflut droht in Hamburg: Erste Auswirkungen
07.01.2025 – 02:13 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Orkantief fegt über Hamburg hinweg und bringt eine gefährliche Sturmflut mit sich. Die Behörden warnen, es gibt bereits erste Verletzte in Norddeutschland
Der Höchststand soll gegen 9.22 Uhr am Pegel St. Pauli erreicht werden. Das Wasser wird dabei voraussichtlich 1,25 bis 1,75 Meter über dem mittleren Hochwasser stehen. Die Behörden warnen eindringlich davor, sich in tieferliegenden Gebieten aufzuhalten. Besonders der Hafen, die HafenCity und elbnahe Bereiche sind gefährdet.
An der Elbmündung zur Nordseeküste hin wird die Lage noch dramatischer eingeschätzt als in Hamburg selber. Für Nordfriesland und Helgoland warnt der Deutsche Wetterdienst vor orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde.
Die Auswirkungen des Sturms in Hamburg waren am Montagabend bereits spürbar: Die Nordwestbahn stellte am Montagabend den Verkehr in allen Netzen ein. Bei Bad Bevensen blockierte ein umgestürzter Baum die ICE-Strecke Hannover-Hamburg. Besonders tragisch: Bei Elsfleth in der Wesermarsch wurde ein 60-jähriger Autofahrer lebensgefährlich verletzt, als ein Baum erst auf seine Motorhaube und dann auf ihn selbst stürzte.
Auch der Fährverkehr ist stark eingeschränkt: Die Verbindungen nach Amrum und Föhr wurden komplett eingestellt. Der SyltShuttle transportiert keine Campingfahrzeuge, Pkw mit Anhänger und Lkw mit leeren Anhängern mehr. Zwischen Rostock und dem dänischen Gedser wurde der Fährverkehr ebenfalls ausgesetzt.
Der Höchststand der Sturmflut in Hamburg soll gegen 9.22 Uhr erreicht werden. An der ostfriesischen Küste und im Wesergebiet wird das Hochwasser 1 bis 1,5 Meter höher als normal ausfallen. An der nordfriesischen Küste rechnen die Experten sogar mit einem Anstieg von 1,5 bis 2 Metern.
Der Deutsche Wetterdienst prognostiziert für die kommenden Stunden eine weitere Verschlechterung der Wetterlage. Am Dienstag werden Gewitter mit Graupel erwartet, die Temperaturen sollen deutlich sinken. Auch Schneefall ist möglich.