In einem Zug nach Bremerhaven geraten zwei Männer aneinander. Einer setzte Pfefferspray ein. Doch das war erst der Anfang eines chaotischen Morgens.
Denkwürdiger Zwischenfall am Sonntagmorgen in einem Nahverkehrszug von Bremen nach Bremerhaven: Etwa 60 Reisende waren an Bord, als kurz nach der Abfahrt zwei Männer in Streit gerieten. Am Bahnhof Bremen-Burg eskalierte die Situation dann völlig: Einer der Männer, ein 44-jähriger Bremer, sprühte Pfefferspray auf einen 36-jährigen Mann aus Bremerhaven.
Daraufhin verließ der Angreifer den Zug, mehrere Fahrgäste klagten nach der Attacke jedoch über Atemwegsreizungen. Der Lokführer reagierte prompt und stoppte den Zug am nächsten Bahnhof in Ritterhude. Rettungsdienst und Polizei kamen dazu.
Während die Rettungskräfte die betroffenen Passagiere versorgten, mussten alle Reisenden auf einen Folgezug umsteigen. Der besprühte Waggon war nicht mehr nutzbar und musste gereinigt werden. Doch damit nicht genug: Der 36-jährige Bremerhavener, gerade noch Ziel der Pfefferspray-Attacke, zeigte sich nun auch selbst äußerst aggressiv. Er bedrohte andere Reisende und ließ sich von den eingetroffenen Beamten nicht beruhigen. Die Polizei untersagte ihm daraufhin die Weiterfahrt.
Dies führte zu einer weiteren Eskalation. Der alkoholisierte Mann trat nach den Bundespolizisten und versuchte, ihnen Kopfstöße zu versetzen. Er wurde in Gewahrsam genommen, eine Blutprobe zur Feststellung möglichen Drogenkonsums angeordnet. Die Bundespolizei ermittelt nun gegen den 36-Jährigen wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte, Beleidigung, Bedrohung und Nötigung. Der ursprüngliche Angreifer mit dem Pfefferspray wird ebenfalls strafrechtlich verfolgt.
Polizei und Bundespolizei sicherten am Tatort Zeugenaussagen und Videoaufzeichnungen aus dem Zug zur weiteren Aufklärung des Vorfalls.