Bei Nässe gelten im Straßenverkehr teils besondere Regeln. Aber wann ist eine Straße nass? Und wann ist sie nur feucht?
Das Zusatzzeichen „Bei Nässe“ mahnt nicht nur zu besonderer Vorsicht, sondern schreibt beispielsweise Tempolimits vor, die auf der nassen Straße gelten. Und daraus ergibt sich ein Problem. Wie lautet die Lösung?
Wann das Tempolimit gilt – und wann nicht
Der Begriff „nasse Fahrbahn“ ist nämlich in der Straßenverkehrsordnung (StVO) nicht genau definiert. Autofahrer sind auf Indizien angewiesen und sollten vernünftig handeln:
- Einzelne Pfützen oder Sprühregen gelten nicht als nass.
- Eine feuchte, dunkel gefärbte Fahrbahn ohne durchgehende Wasserschicht gilt ebenfalls nicht als nass.
- Wenn die Fahrzeuge jedoch Wasser aufwirbeln und eine Sprühfahne erzeugen, spricht man von Nässe. Dann ist es ratsam, die Geschwindigkeit zu reduzieren.
Nach einem Gerichtsurteil gilt eine Straße als nass, wenn eine durchgehende Wasserschicht vorhanden ist, unabhängig von ihrer Dicke.
Geschwindigkeitsbegrenzungen und Verkehrszeichen
Auf Autobahnen gilt bei Nässe oft ein Tempolimit von 80 km/h. Bei Überschreitung drohen hohe Bußgelder. Die Geschwindigkeitsbeschränkung gilt so lange, bis die Fahrbahn nicht mehr mit einer Wasserschicht bedeckt ist. Ist dies der Fall, gelten die üblichen Höchstgeschwindigkeiten.
Begrenzungen unbedingt ernst nehmen
In aller Regel stehen Verkehrszeichen mit Geschwindigkeitsbegrenzungen bei Nässe an bekannten Gefahrenstellen. Deshalb sollten sie unbedingt befolgt werden. Denn Glätte verlängert den Bremsweg und erhöht die Unfallgefahr, insbesondere durch Aquaplaning. Deshalb gilt die Faustregel „Bei Regen den Abstand verdoppeln“ – übrigens auch innerorts.