Immer häufiger muss die Brockenbahn ihre Fahrten auf den Gipfel ausfallen lassen – Schuld ist das Wetter. Für Freitag sind erneut starke Sturmböen angesagt.

Am Freitag hat der Deutsche Wetterdienst eine Wetterwarnung der Stufe zwei, für die Mitteldeutschland bis in den hohen Norden ausgesprochen. Diese äußere sich vor allem durch Sturm- und Windböen. Dabei sei insbesondere der Harz und die Hochlagen der Alpen von starke Sturmböen betroffen.

Zu Wochenbeginn wurden vom Deutschen Wetterdienst auf dem Gipfel Orkanböen mit einer Stärke von 168 Kilometern pro Stunde gemessen. Die höchste gemessene Geschwindigkeit betrug 263 km/h im November 1984.

Außerdem warnt der Deutsche Wetterdienst vor Glätte vom westlichen Erzgebirge bis zum Bayrischen Wald. Im Süden und Osten des Landes bleibt es weitestgehend stabil – in einigen Gebieten gilt eine Wetterwarnung der Stufe eins.

Brockenbahn fährt immer seltener auf den Gipfel

Im Harz kommt es immer häufiger zu starken Stürmen. Infolgedessen fährt die Brockenbahn immer seltener auf den Gipfel. Im vergangenen Jahr sei der Zugverkehr an insgesamt 28 Tagen komplett eingestellt worden, teilte Dirk Bahnsen, Sprecher der Harzer Schmalspurbahnen (HSB), auf Anfrage mit. Ein Jahr zuvor, 2022, habe es ähnlich viele Ausfälle gegeben. Vor der Corona-Pandemie seien bis 2020 deutlich weniger Fahrten in den einzelnen Jahren wetterbedingt ausgefallen.

„Sturmereignisse waren immer da“, betonte Bahnsen. Entsprechende Ausfälle gebe es seit Bestehen der Brockenbahn. „Ab Windstärke 8 stellen wir den Zugbetrieb ein.“ Aus den Unterlagen gehe allerdings hervor, dass die Anzahl der Sturmereignisse zugenommen habe. Während in den Jahren 2022 und 2023 also jeweils knapp 30 Züge wegen starker Winde ausfallen mussten, seien es vor der Pandemie deutlich weniger Tage gewesen. Im Jahr 2019 habe es 23 Tage gegeben, 2018 seien es 5 Tage gewesen, davor jeweils 12 Tage, 2 Tage und 7 Tage im Jahr 2015.

Sturmwetter eher im Herbst, Winter und Frühjahr

Bei den Stürmen handele es sich um ein natürliches Phänomen, das vor allem im Herbst, Winter und Frühjahr auftrete, sagte Bahnsen. Zuletzt habe es aber auch im vergangenen Sommer, am 3. August, einen kompletten Tag Zugausfall gegeben. Das sei eher eine Seltenheit.

Dazu kämen dann noch immer einzelne Tage, an denen die Züge zum Brocken wegen Waldbränden nicht fahren könnten, betonte der HSB-Sprecher. Das habe auch wirtschaftliche Auswirkungen. „Jeder Zug, der nicht fährt, hat keine Fahrgäste und es gibt keine Einnahmen.“ Die Fahrten auf den 1.141 Meter hohen Gipfel seien nun einmal ausgesprochen wetterabhängig.

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