Lachgas ist eine der Trend-Drogen unter Jugendlichen. In Köln vermüllen die bunten Kartuschen die Stadt – und werden zur Gefahr.
Das bei Jugendlichen beliebte Lachgas wird in Köln zunehmend zu einem Problem. Dutzende der oft neonfarbenen Kartuschen liegen im Stadtgebiet herum, nahezu alle werden falsch entsorgt. Die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln (AWB) berichtet von Schäden in Müllverbrennungsanlagen und einer erhöhten Explosionsgefahr.
Das geht aus einer Anfrage der Grünen-Fraktion im Kölner Stadtrat an die Verwaltung hervor. Ratsfrau Denise Abé erklärt, dass die Lachgaskartuschen nicht nur „in den Müllverbrennungsanlagen explodieren, sondern auch in den Rhein geworfen“ würden. Sie fordert eine Öffentlichkeitskampagne der Stadt zur richtigen Entsorgung.
Laut weiteren Angaben in der Anfrage der Grünen sind bereits Schäden an Müllverbrennungsanlagen durch die explosiven Lachgaskartuschen entstanden. Umweltdezernent William Wolfgramm erklärte, dass das Problem bekannt sei und derzeit mit den AWB an einer Lösung gearbeitet werde.
Die Stadtverwaltung räumt ein, dass das Problem der falsch entsorgten Lachgasbehälter eigentlich nur durch ein Pfandsystem zu lösen sei. „So lange es ein solches System nicht gibt, wäre eine kommunale Sammlung als Zwischenschritt jedoch denkbar“, heißt es in der Antwort der Stadt weiter.
Dabei arbeiten Stadt und AWB an einem zweigeteilten Konzept. Zum einen soll eine Abgabemöglichkeit an den Wertstoffhöfen in Ossendorf und Gremberghoven angeboten werden. Zum anderen sollen Beschäftigte der AWB den Müll aus den städtischen Abfallbehältern entsprechend sortieren. Beide Maßnahmen seien vermutlich zeitnah umsetzbar.
Trotz des bevorstehenden Angebots rechnet die Stadt Köln nicht damit, dass viele Lachgasbehälter zu den Wertstoffhöfen gebracht werden. Daher soll bis Anfang 2025 eine PR-Kampagne ausgearbeitet werden, um auf die Gefahren der falschen Entsorgung von Lachgasbehältern hinzuweisen.