Die Innenstädte in Deutschland entwickeln sich rasant, doch immer wieder hakt es an verschiedenen Stellen. Bremen greift jetzt auf einen Kniff zurück.

Der Bremer Senat plant die Gründung einer Stadtentwicklungsgesellschaft, um wichtige städtische Projekte und Immobilien schneller und unkomplizierter zu erwerben und realisieren zu können. Das kündigte ein Sprecher des Senats am Dienstag an. Die neue Gesellschaft soll insbesondere dazu beitragen, den Kauf und die Entwicklung von strategisch wichtigen Flächen und stadtentwicklungsfähigen Immobilien in den Quartieren zu erleichtern.

„Mit der Stadtentwicklungsgesellschaft haben wir mehr Durchschlagskraft, sowohl bei der Entwicklung der Innenstadt als auch der Quartiere“, erklärte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD). Er betonte weiterhin: „Die Gesellschaft bündelt Kompetenzen und treibt die Projekte aus einer Hand voran, sie vereint die Geschwindigkeit eines privaten Unternehmens mit der Umsicht einer kommunalen Gesellschaft.“

Darüber hinaus hob der Bürgermeister hervor, dass die Stadtentwicklung dadurch schneller, effektiver und weniger bürokratisch werde.

Özlem Ünsal: „Zeit für eine klare Trendwende“

Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, Özlem Ünsal (SPD), äußerte sich ebenfalls positiv über diese Maßnahme. „Es ist Zeit für eine klare Trendwende in unserer Stadtentwicklung“, sagte sie und verwies auf das Ziel der zügigen Umsetzung des Plans bis zum Sommer 2024.

Die neu gegründete Gesellschaft soll sowohl die Brebau als auch die Brepark unter einem Dach vereinen und weitere GEG-Prüfungen unterstützen. Damit wird angestrebt, synergetische Vorteile innerhalb des städtischen Eigenvermögens zu nutzen sowie Prozesse zu optimieren.

Große Immobilienprojekte und deren Umsetzung sollen so auch unabhängig von Investoren werden. Zudem würden langwierige Ausschreibungsprozesse wegfallen, was die Vorhaben entsprechend beschleunigen könnte.

Immobilienentwicklung soll unabhängig von Investoren werden

Finanzsenator Björn Fecker (Grüne) verdeutlichte, dass es darum gehe, die Stadtentwicklung aktiv zu modellieren: „Wir wollen bei der Stadtentwicklung nicht länger zusehen, sondern sie aktiv gestalten.“ Daher werde die neue Gesellschaft mit ausreichend Eigenkapital versehen.

Das erste große Projekt, das durch die Stadtentwicklungsgesellschaft entschieden vorangetrieben werden könnte, sei das Parkhaus Mitte. Seit einigen Jahren soll das Parkhaus abgerissen und ein neuer Korridor durch die City geschaffen werden. Es soll der „lebendige Ausgangspunkt für die Transformation des gesamten Innenstadt-Quartiers werden“, hieß es.

Im Rahmen des Austausches sollen neue Chancen und Impulse für Lloydpassage, Knochenhauerstraße, Pelzerstraße und Carl-Ronning-Straße geschaffen werden. Es sei geplant, dass das Parkhaus von der Stadtentwicklungsgesellschaft städtebaulich entwickelt wird. So sei vorgesehen, dass der neue Nutzungsmix auch das Wohnen und die Beherbergung wissenschaftlicher Einrichtungen umfasst.

Die bereits durchgeführten Vorarbeiten der Brebau können in der neu zu schaffenden Struktur übernommen werden, sodass „nahtlos an die bereits vorgenommenen Projektentwicklungsschritte angeknüpft werden“ könne. Das spare in erster Linie Zeit.

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