Auch Zähneputzen nur nach Abkochen

Stadt warnt vor Fäkalkeimen im Trinkwasser


Aktualisiert am 02.12.2024 – 10:28 UhrLesedauer: 2 Min.

Wasser aus dem Hahn (Symbolbild): In Homburg soll es nur noch abgekocht getrunken werden. (Quelle: Zoonar.com/stockfotos-mg/imago-images-bilder)

Das Trinkwasser der Stadt Homburg ist verunreinigt – und das wohl noch bis mindestens bis Ende nächster Woche.

Die Einwohner der Stadt Homburg im Saarland sollen kein Trinkwasser mehr aus dem Wasserhahn trinken. Die Stadtwerke warnen: Praktisch im gesamten Versorgungsgebiet der 43.000-Einwohner-Stadt sind die Grenzwerte für coliforme Keime überschritten. Lediglich im Stadtteil Kirrberg ist das Trinkwasser demnach nicht verunreinigt.

Coliforme Bakterien sind in der Umwelt weit verbreitet. Unter anderem besiedeln sie oft den Darm von Menschen oder Tieren und werden über Fäkalien ausgeschieden. Sie gelten als Indikatorkeime: Wo sie auftreten, gibt es grundlegende Hygieneprobleme. Durch Bau- oder Sanitärarbeiten, defekte Leitungen oder nahe landwirtschaftliche Anlagen kann es zur Trinkwasser-Verunreinigung kommen.

Die Bewohner von Homburg sollen daher nun ihr Trinkwasser gründlich abkochen, wenn es zum Trinken oder zur Zubereitung von Speisen verwendet wird. Auch wer seinen Salat wäscht, sich die Zähne putzt, Geschirr spült oder Wunden reinigt, soll dazu Wasser verwenden, das zuvor zehn Minuten lang sprudelnd gekocht hat. Die Körperpflege (Waschen, Duschen, Baden) könne hingegen auch mit nicht abgekochtem Wasser erfolgen, „sofern darauf geachtet wird, dass das Wasser nicht getrunken, beziehungsweise auf offene Wunden gelangen kann“.

Wie lange genau das Abkochgebot gilt, ist derzeit noch unklar. Laut Stadt muss damit gerechnet werden, dass es bis mindestens Ende der kommenden Woche nötig ist. Zur Wiederherstellung der Trinkwasserqualität führe der Versorger derzeit in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt umfangreiche Maßnahmen und Trinkwasseruntersuchungen durch. Das Team der Stadtwerke habe bereits einen Hochbehälter vom Netz genommen und stelle die Versorgung durch andere Behälter sicher. Chlor werde dabei nicht benutzt.

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