Gibt es Spinnen auf dem Mars? Die Esa hat ein Bild veröffentlicht, auf dem unzählige Flecken zu sehen sind, die wie die Achtbeiner aussehen. Was dahintersteckt.

Seit Jahrzehnten wird auf dem Mars nach Anzeichen von Leben geforscht. Jetzt hat die Esa ein Bild der Weltraumsonde „Mars Express“ veröffentlicht, auf dem spinnenartige Muster am Südpol des Roten Planeten zu sehen sind. Ein Durchbruch bei der Erforschung des Himmelskörpers?

Nein. Laut der europäischen Weltraumbehörde handelt es sich bei den dunklen Gebilden nicht um Spinnen. Die Formationen entstehen, wenn die Frühlingssonne auf die Kohlendioxidschichten fällt, die sich in den dunklen Wintermonaten auf der Oberfläche des Planeten abgelagert haben.

Das Sonnenlicht führt dazu, dass das „Kohlendioxideis am Boden der Schicht in Gas umgewandelt“ wird, welches die darüberliegenden Eisschichten durchbricht, so die Esa. Im Frühling ströme das Gas dann nach oben und fördere das dunkle Material an die Oberfläche, wobei es die bis zu ein Meter dicken Eisschichten zertrümmert.

ExoMars Trace Gas Orbiter liefert ein Foto der „Spinnen“

Das austretende und mit dunklem Staub versehene Gas schießt in Form von hohen Fontänen oder Geysiren durch die Risse im Eis nach oben. Danach fällt es wieder auf die Marsoberfläche und hinterlasse dunkle Flecken mit einem Durchmesser zwischen 45 Metern und einem Kilometer.

„Durch denselben Prozess entstehen charakteristische spinnenförmige Muster, die unter das Eis geätzt werden“, so die Esa. Eine weitere Sonde, der ExoMars Trace Gas Orbiter, hat ein besonders deutliches Bild der spinnenartigen Strukturen gemacht, das die Weltraumbehörde jetzt veröffentlicht hat.

Strukturen befinden sich in der Nähe der „Inka-Stadt“

Die meisten dieser spinnenförmigen Flecken befinden sich in der Nähe einer Mars-Region namens „Inkastadt“ – die auch als Angustus Labyrinthus bekannt ist. Der Ort erinnert mit seinen geradlinigen und im rechten Winkel zueinander verlaufenden Graten von wenigen Kilometern Länge an die Inkastadt Machu Picchu in den peruanischen Anden.

Laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sei die Ursache für die Entstehung dieser Landschaftsmerkmale noch ungeklärt. Forscher vermuten, dass es sich bei diesen Strukturen „um schmale, vertikal stehende Gänge erstarrter Lava, sogenannte Dykes, handelt“, schreibt das DLR.

Die Sonde „Mars Express“ wurde 2003 ins All gebracht und umkreist seit 2004 den Roten Planeten. Ihre Aufgabe ist es, den Mars zu kartografieren und seine Atmosphäre zu untersuchen.

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