Er gestand mit zwei blauen Augen
Sportarzt duscht mit Patienten: lange Haft
30.04.2025 – 10:01 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Sportmediziner hat zugegeben, über Jahre Patienten missbraucht zu haben. Er gab „entspannende Massagen“ und nötigte seine Opfer zu Oralverkehr.
In Pontiac im US-Staat Michigan ist ein 68 Jahre alter Sportarzt zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Zvi L. waren sexuelle Nötigung und sexueller Missbrauch von Erwachsenen und Minderjährigen vorgeworfen worden. Nach zwei Jahren Prozess hatte L. im März 28 Straftaten gestanden, am Dienstag verkündete das Gericht das Strafmaß.
Bei den Opfern handelte es sich überwiegend um junge Männer, L. missbrauchte aber auch Frauen. Teilweise soll er seine Opfer zu Oralverkehr genötigt haben. Vorher verpasste er ihnen „entspannende Massagen“. Andere berührte er gegen ihren Willen im Intimbereich, als sie sich einer Sportuntersuchung oder einer Behandlung ihrer Verletzungen unterziehen wollten. Weitere Opfer gaben an, L. habe nach dem Training mit ihnen geduscht.
Eine 29-jährige Frau, die von L. missbraucht worden war, sagte vor Gericht, ihre psychische Gesundheit habe gelitten. „Es verfolgt mich, aber ich weiß jetzt, dass er keine Macht über mich hat“, erklärte sie im Prozess.
Viele Opfer berichteten, der Missbrauch habe sie überrascht. Sie hätten nicht gewusst, wie sie reagieren sollen. Ein 19-jähriger Hockeyspieler sagte, er sei wie erstarrt gewesen: „Ich lag auf dem Rücken und wartete, bis es vorbei war.“
Ein anderes, inzwischen erwachsenes Opfer sagte als Zeuge im Prozess aus: „Ich habe zu ihm aufgeschaut. Ich vertraute darauf, dass er für mich bürgt. Er war erwachsen. Ich war 14.“
Die jahrelangen Übergriffe kamen ans Licht, als sich 2022 eines der Opfer an die Polizei wandte. L. hatte seit etwa zwei Jahrzehnten verschiedene Funktionen im Jugendhockey im Großraum Detroit inne, vom Trainer bis zum Mannschaftsarzt bei verschiedenen Schulmannschaften.
Als L. diesen März die Taten einräumte, erschien er mit zwei blauen Augen vor Gericht. Sein Anwalt sagte, L. habe im Gefängnis eine körperliche Auseinandersetzung mit einer Person gehabt.