Eine Sonnenallergie verursacht unangenehme Symptome, ist aber gut behandelbar. Doch dazu muss man sie erst mal erkennen. Wie sieht eine Sonnenallergie aus?
Die Sonnenallergie (Fachbegriff: polymorphe Lichtdermatose) ist weitverbreitet: Entsprechende Symptome treten bei 10 bis 20 Prozent der westeuropäischen Bevölkerung zumindest einmal im Leben auf. Erfahren Sie, für wen das Risiko besonders hoch ist, welche Anzeichen typisch sind und wie die Prognose aussieht.
Grundsätzlich können sowohl Männer als auch Frauen in jedem Alter eine Sonnenallergie entwickeln. Am häufigsten setzen die Symptome jedoch bei Frauen zwischen 20 und 40 Jahren ein. In Deutschland sind Frauen insgesamt rund neunmal häufiger betroffen als Männer.
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Typisch für alle Lichtdermatosen sind Hautveränderungen, die dadurch entstehen, dass optische Strahlung auf die Haut einwirkt. Das Besondere an der Sonnenallergie: Ihre Symptome tauchen vor allem dann auf, wenn ungebräunte Haut nach längerer Zeit erstmals wieder ungewohnt viel UV-Strahlung abbekommt.
Dementsprechend äußert sich eine Sonnenallergie hauptsächlich nach den Wintermonaten: In Deutschland treten die Symptome meist zwischen März und Juni auf. Doch auch außerhalb dieser Zeit kann ungewohnte UV-Bestrahlung zu der Hautreaktion führen – etwa auf Reisen in sonnige Regionen.
Zwischen der ursächlichen UV-Bestrahlung und dem Auftreten der Hautreaktion vergehen meist nur wenige Stunden. Manchmal dauert es aber auch einige Tage, bis sich die Sonnenallergie durch Symptome bemerkbar macht. Besonders anfällig sind hellhäutige Menschen, vor allem die Hauttypen 1 und 2 (sehr helle beziehungsweise helle Haut).
Typisches Anzeichen einer Sonnenallergie ist ein Ausschlag. Als erste Symptome hierfür bilden sich oft fleckige Hautrötungen (Erytheme), die meist stark jucken und manchmal auch brennen. Der Juckreiz kann bereits vorhanden sein, bevor der Hautausschlag sichtbar ist.
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Die anfänglich roten Flecken wandeln sich um in weitere, individuell teils sehr unterschiedliche Hautveränderungen. So kann der Ausschlag bei einer Sonnenallergie etwa aus kleinen Knötchen, Bläschen, Quaddeln und/oder größeren erhabenen Flecken oder mehreren ineinanderliegenden kreisförmigen Flecken bestehen.
Zudem können die Hautveränderungen bei einer Sonnenallergie wie Pickel aussehen: Diese Sonderform ist als Mallorca-Akne beziehungsweise Frühjahrs- oder Sommerakne bekannt. Neben dem akneähnlichen Ausschlag, bei dem es sich um von Haarfollikeln ausgehende Knötchen handelt, führt sie zu Juckreiz und teils auch zu verstopften Follikeln. Mitesser treten jedoch nicht auf.
Das vielfältige Aussehen der Sonnenallergie ist der Grund dafür, dass Fachleute sie als polymorphe Lichtdermatose bezeichnen: Polymorph heißt vielgestaltig. Bei den einzelnen Betroffenen verursacht eine Sonnenallergie jedoch stets ähnliche Symptome. Der Ausschlag sieht also jedes Mal mehr oder weniger gleich aus und tritt üblicherweise auch an denselben Stellen auf.
Der mit einer Sonnenallergie verbundene Ausschlag (fachsprachlich auch Ekzem genannt) ist auf bestimmte Körperstellen begrenzt: Die Symptome treten üblicherweise nur dort auf, wo die ungeschützte Haut der Sonne oder künstlicher UV-Strahlung direkt ausgesetzt war.
Besonders häufig betrifft die Sonnenallergie also Hals, Dekolleté, Arme, Hände (Handrücken), die Oberschenkel der Beine und die seitlichen Bereiche des Gesichts. Typisch ist etwa ein v-förmiger Hautausschlag am Halsausschnitt.
Selbst bei einer heftig ausgeprägten Sonnenallergie kann das Gesicht jedoch auch teilweise oder vollständig verschont bleiben. Das liegt daran, dass die Haut dort häufig über das ganze Jahr regelmäßig der Sonne ausgesetzt und somit an die UV-Strahlung gewöhnt ist.
Zwar verursacht eine Sonnenallergie mit dem Ausschlag ähnliche Symptome wie Allergien vom Spättyp. Dass wirklich eine allergische Reaktion hinter den Hautveränderungen steckt, ließ sich bislang jedoch nicht nachweisen.
Tatsächlich zählt die polymorphe Lichtdermatose zu den idiopathischen Lichtdermatosen: Idiopathisch bedeutet so viel wie ohne erkennbare Ursache. Die Bezeichnung Sonnenallergie ist also streng genommen falsch.