Die Welt trauert um Franz Beckenbauer. Am Freitag wurde der „Kaiser“ in seiner Geburtsstadt im engsten Kreis beerdigt.

Es war ein frostiger Vormittag an diesem Freitag, doch der Himmel brach am Morgen auf und die Sonne zeigte sich. Just in dem Moment, als der Trauerzug sich in Bewegung setzte: Franz Beckenbauer ist am Freitagvormittag in München auf dem Friedhof am Perlacher Forst beigesetzt worden. In aller Stille nahmen Familie und Weggefährten Abschied von Beckenbauer, der am vergangenen Sonntagabend in Salzbug im Alter von 78 Jahren gestorben ist.

Beckenbauer wurde neben seinen Eltern Franz und Antonie Beckenbauer beigesetzt. Ganz in der Nähe befindet sich auch das Grab seines Sohnes Stephan, der 2015 an den Folgen eines Hirntumors gestorben war. Zahlreiche Sicherheitsleute schirmten das Areal um die Beerdigung und die letzte Ruhestätte weiträumig ab. Besucher des Friedhofs wurden gebeten, den Bereich nicht zu betreten. Derweil wurden Trauerkränze in die Aussegnungshalle geliefert.

Um 11.50 Uhr läuteten die Friedhofsglocken am Friedhof im Stadtteil Obergiesing. Der Sarg Beckenbauers war mit bunten Rosen geschmückt. Beckenbauers Kinder Thomas (61), Michael (57), Joel (24) und Francesca (20) nahmen gemeinsam mit Ehefrau Heidi (57) Abschied. Auch einige Reporter und Fernsehteams waren gekommen. Ansonsten herrschte völlige Ruhe um die Beerdigung am Perlacher Forst.

Emotional wird es wohl noch einmal am Freitagabend, wenn im ersten Bundesligaspiel des Jahres Beckenbauers Herzensclub FC Bayern auf die TSG 1899 Hoffenheim trifft. Zum Gedenken an den „Kaiser“ laufen beide Mannschaften mit Trauerflor auf.

Dazu wird es eine Schweigeminute geben. Erinnerungen an Beckenbauers Lebenswerk werden für gefühlvolle Momente in der mit 75.000 Zuschauern ausverkauften Allianz Arena sorgen, die nach dem Wunsch des früheren Bayern-Trainers Ottmar Hitzfeld schon bald Franz-Beckenbauer-Arena heißen sollte. Am Donnerstag wurde bekannt, dass die vom FC Bayern organisierte große Gedenkfeier am 19. Januar aus der Allianz Arena live in der ARD übertragen wird. Kondolenzbücher liegen in der Münchner Residenz und im Rathaus für die Öffentlichkeit aus.

Aus der Politik kam der Vorschlag eines nationalen Gedenktages, einer Beckenbauer-Straße oder eines Beckenbauer-Platzes in München. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kündigte zudem an, dass von der bayerischen Staatsregierung geprüft werde, ob die Durchführung eines großen Traueraktes möglich ist.

Er könne sich vorstellen, das Leben von Beckenbauer auch von staatlicher Seite nochmals zu ehren, sagte Söder (CSU).

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