Nagelpilz ist hartnäckig. Die Behandlung dauert mehrere Monate. Der Laser ist eine mögliche Alternative zur systemischen Therapie mit Tabletten.

Nagelpilz verschwindet selten von selbst. Bleibt Nagelpilz unbehandelt oder wird die Therapie nicht lange und konsequent genug durchgeführt, dehnt er sich weiter aus. Pilztötende Mittel (sogenannte Antimykotika) in Form von Lacken und Cremes, die auf den Nagel aufgetragen werden, reichen für die Behandlung manchmal nicht aus. Dann sind ergänzend Tabletten empfohlen. Wer die systemische Therapie nicht durchführen kann oder möchte, für den stellt die Lasertherapie eine Möglichkeit dar.

Nagelpilz, medizinisch Onychomykose, ist weitverbreitet. Schätzungen zufolge haben drei bis zwölf Prozent der deutschen Bevölkerung Nagelpilz, so das Bundesministerium für Gesundheit. Die von Nagelpilz befallenen Nägel sind weißlich-gelblich bis bräunlich verfärbt, verdickt und brüchig. Häufig sind die Fußnägel betroffen, seltener die Fingernägel. Eine Nagelpilzinfektion wird meist durch Hautpilze verursacht, sogenannte Dermatophyten. Seltener sind Hefe- oder Schimmelpilze der Auslöser. Besonders bei einem geschwächten Immunsystem können sich die Pilzerreger leicht in der Haut ansiedeln.

Wer Nagelpilz hat, braucht Geduld. Drei bis zwölf Monate – manchmal auch länger – dauert die Nagelpilzbehandlung. Wirksam ist sie nur dann, wenn sie konsequent und sorgsam durchgeführt wird. Die Therapie mit Lacken und Cremes ist deshalb langwierig, da die aufgetragenen Wirkstoffe, etwa Amorolfin oder Ciclopirox, nur schwer durch die Nagelplatte zu der darunterliegenden Haut und den Pilzsporen gelangen. Ein weiterer Grund ist, dass die Nägel nur langsam nachwachsen.

In schwerwiegenderen Fällen wird ergänzend systemisch mit Tabletten behandelt. Eingesetzt werden unter anderem die Wirkstoffe Terbinafin, Itraconazol und Fluconazol. Zur Behandlung von Nagelpilz am Fuß müssen die Tabletten in der Regel mindestens drei Monate eingenommen werden. Sind die Nägel der Hände betroffen, kann eine sechswöchige Behandlung ausreichen.

Wer aufgrund möglicher Nebenwirkungen, Unverträglichkeiten, einer Vorerkrankung oder aus anderen Gründen keine Tabletten einnehmen möchte oder kann, dem steht die Lasertherapie als mögliches Verfahren gegen Nagelpilz zur Verfügung. Viele Hautarztpraxen bieten das Verfahren an. Die Lasertechnik kann auf zwei verschiedene Arten zum Einsatz kommen:

Laut der Leitlinie „Onychomykose“ ist die Laserbehandlung mit Hitze bei Nagelpilz möglicherweise eine alternative Therapieoption für Betroffene, die keine Antipilzmittel einnehmen dürfen oder die Einnahme ablehnen. Hitze könne den Pilzbefall durchaus wirksam bekämpfen. Aufgrund des Schmerzempfindens sei der Einsatz von Hitze allerdings beschränkt, was die Wirksamkeit beeinflusst.

Das Fazit der Experten lautet daher: „Die Wirksamkeit einer alleinigen Laserbehandlung bei Onychomykose wird nach wie vor als nicht ausreichend angesehen.“ Allerdings könne eine Kombination mit Lack und Creme erwogen werden.

Ebenfalls kann ein Laser eingesetzt werden, der Schichten des befallenen Nagels abträgt. Bei diesem Verfahren können der Leitlinie zufolge gute Ergebnisse erzielt werden. Auch hierbei wird der Laser mit Lacken oder Cremes kombiniert. Je dünner der Nagel ist, desto besser können die Wirkstoffe eindringen. Auch beim Einsatz des Lasers müssen Betroffene geduldig sein. Bis der neue, gesunde Nagel nachwächst, dauert es bis zu ein Jahr.

Richtig angewandt, gilt die Laserbehandlung bei Nagelpilz als risikoarm und schmerzarm. Bei bestehendem Diabetes oder einer anderweitig verursachten Neuropathie ist der Einsatz des Lasers allerdings kontraindiziert, da es aufgrund des fehlenden Schmerzempfindens zu schweren Verbrennungen, Nekrosen, Infektionen und im schlimmsten Fall zu Amputationen der Zehen kommen kann.

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