Der Warenhauskonzern Globus verkauft mehrere Filialen an Kaufland. Doch nicht alle Beschäftigten der betroffenen Standorte können weiter arbeiten.

Die Warenhauskette Globus hat den Verkauf von fünf Märkten an Kaufland angekündigt. Damit bekommen die Beschäftigten an den betroffenen Standorten auch einen neuen Arbeitgeber. Dieser aber verfolgt ein anderes Konzept als der bisherige Betreiber. Damit sind auch Jobs in einzelnen Abteilungen gefährdet, die Kaufland offenbar nicht weiterführen wird.

So unterhält der Familienkonzern Globus in seinen Filialen neben den Lebensmittelmärkten auch eigene Metzgereien und Bäckereien – anders als Konkurrent Kaufland. Damit fallen diese Stellen weg, sollte das Bundeskartellamt der angepeilten Übernahme zustimmen. Es sei nicht geplant, dass diese Fachbetriebe unter dem neuen Dach fortgeführt werden, kündigt eine Globus-Sprecherin an.

Insgesamt seien von dem vorgesehenen Betriebsübergang insgesamt 800 Menschen betroffen, teilt die Sprecherin t-online mit. Die Mitarbeiter sind zurzeit noch in Bedburg bei Köln, Chemnitz, Essen, Neubrandenburg und Wesel bei Globus unter Vertrag. Das Management bei Kaufland hat versichert, die Arbeitsplätze „größtenteils zu erhalten“.

Aber auf der Kippe stehen die Jobs bei den heutigen Globus-eigenen Metzger- und Bäckerabteilungen, die nach einer Übernahme nicht weiterbetrieben werden. Für jene Mitarbeiter will der bisherige Arbeitgeber andere Lösungen im eigenen Betrieb finden. So sei vorgesehen, denjenigen, die „Kaufland nicht übernehmen kann, ein Angebot für umliegende Globus-Standorte“ zu machen.

Wie viele Menschen davon konkret betroffen sind, dazu macht die Globus-Sprecherin keine Angaben. Da dazu entsprechende Gespräche liefen, könne sie noch keine weiteren Zahlen nennen.

Globus kündigte am Donnerstag an, sich nach Verlusten von fünf der deutschlandweit zurzeit 65 Filialen zu trennen. Darüber war bereits Wochen zuvor spekuliert worden. Der Konzern mit Sitz im saarländischen St. Wendel informierte, dass sich diese Standorte „nicht wirtschaftlich betreiben lassen“, hieß es dazu in einer Pressemitteilung.

Die Handelskette hatte im April 2021 die Übernahme von 16 Häusern der insolventen und mittlerweile abgewickelten Warenhauskette Real verkündet. Weitere gingen damals unter anderem an Kaufland. Nach Insider-Berichten lag die Entwicklung an einigen der erworbenen Standorte weit hinter den Erwartungen von Globus zurück. Der 1928 als Kolonialwarengeschäft gegründete Konzern im Familienbesitz beschäftigt heute rund 20.000 Menschen.

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