Wie würden Besitzer eines Deutschlandtickets auf Preiserhöhungen reagieren? Eine Studie zeigt: Die Nutzer des ÖPNV sind sehr preissensibel.
Bei einer Preiserhöhung beim Deutschlandticket um fünf Euro könnten rund sieben Prozent der derzeitigen Ticketinhaber das Abo kündigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung im Auftrag des Bundes und der Bundesländer, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte der „Spiegel“ darüber berichtet.
Derzeit kostet das Deutschlandticket 49 Euro im Monat. Zum Jahreswechsel soll es teurer werden, der neue Preis wurde aber noch nicht festgelegt. In der Auswertung wurde untersucht, wie die bisherigen Deutschlandticket-Kunden auf eine Preiserhöhung reagieren würden. Davon hängt letztlich ab, ob mit einer Preiserhöhung überhaupt mehr Geld für den öffentlichen Personennahverkehr eingenommen werden könnte.
Bei einer Preiserhöhung um fünf Euro (10,2 Prozent) gehen der Auswertung zufolge wohl 6,7 bis 7,1 Prozent der Kunden verloren. Schon bei einer Preiserhöhung um zehn Euro (20,4 Prozent) zeigt sich ein unklareres Bild: Laut Auswertung gingen dann 10,3 bis 21,1 Prozent der Deutschlandticket-Kunden verloren. Bei einer Erhöhung um 2,50 Euro würden 2,4 bis 3,9 Prozent der Kunden das Abo kündigen.
Die Auswertung geht davon aus, dass in allen drei Fällen insgesamt mehr Geld für den ÖPNV eingenommen würde – allerdings unter der Voraussetzung, dass auch die weiteren Ticketpreise im Nahverkehr zu einem gleichen Prozentsatz steigen. Dass alle Tickets parallel zum Deutschlandticket beispielsweise um 20 Prozent teurer werden, gilt aber als sehr unwahrscheinlich.
Der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) rief die Politik auf, auch für 2026 Finanzierungszusagen zu machen. „Bund und Länder haben das Deutschlandticket bestellt. Sie zahlen für die Jahre 2023 bis 2025 gemeinsam jährlich drei Milliarden Euro. Die Finanzierung dieses Betrages ist ab 2026 noch immer völlig offen und findet sich auch nicht in der Finanzplanung des Bundes“, sagte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff.