Vor 46 Jahren stand Krystyna Janda erstmals vor der Filmkamera. Was danach geschah, ist Geschichte. So sieht die Schauspielerin heute aus.

Marilyn Monroe, Sophia Loren, Ingrid Bergmann und Marlene Dietrich: Beinahe jede Nation verbindet mit dem Begriff „Filmikone“ einen großen Namen. Auch in Polen sticht eine Branchenvertreterin aus der Masse heraus: Krystyna Janda. Heute feiert die Schauspielerin, Sängerin und Schriftstellerin ihren 71. Geburtstag.

Als Grande Dame des polnischen Films und Theaters setzte Janda Ende der Siebziger erste künstlerische Ausrufezeichen. Sie war die Lieblingsschülerin von Polens erfolgreichstem Theater- und Filmregisseur Andrzej Wajda und debütierte 1977 im Drama „Der Mann aus Marmor“. Für die in Starachowice geborene Schauspielerin war es immer wichtig, Frauen mit starken Persönlichkeiten zu verkörpern. Das war in Polen nicht immer einfach.

Selbstbewusstes „Naturtalent“

Nachdem sie 1981 an der Seite von Klaus Maria Brandauer in „Mephisto“ brilliert hatte, stand sie für den hochbrisanten Politthriller „Verhör einer Frau“ vor der Kamera, der nach einer langen Verbotszeit erst 1989 veröffentlicht wurde. Mit ihrer impulsiven und instinktiven Art personifizierte Krystyna Janda eine besondere Schauspielschule: „Ich denke, ich bin ein Naturtalent, wenn es um die Schauspielerei geht“, erklärte Janda einmal in einem Interview.

Für Janda standen die verschiedenen Facetten und Perspektiven einer Frau stets im Vordergrund: „In unserer Literatur oder anderen kulturellen Ausdrucksformen sind Frauen viel stärker als Männer. Die Frau in ihrer Rolle als Mutterfigur wird sicherlich geschätzt. Im Gegensatz dazu scheitern alle unsere romantischen männlichen Helden. Die Frauen sind diejenigen, die ausharren, leiden und am Ende aber doch zurechtkommen“, so die dreifache Mutter und Preisträgerin der Karlsmedaille für europäische Medien.

Krystyna Janda vertrat nicht nur sich selbst und ihre persönliche Attitüde in ihren Rollen. Ihr waren die Nöte und die Sorgen aller Frauen wichtig. Egal ob auf der Kinoleinwand oder der Theaterbühne: Sie glänzte und beeindruckte stets mit einer starken feministischen Haltung.

Von der Schauspielerin zur Regisseurin

Nach über 100 Produktionen, in denen sie selber auf der Bühne oder vor der Kamera stand, zog es Janda auch hinter die Kulissen. So führte sie Regie in der von Kritikern gefeierten Dramaromanze „Pestka“. 2005 etablierte sie eines der ersten polnischen Privattheater: „Teatr Polonia“.

Neben ihren schauspielerischen Aktivitäten überzeugte die heute in der polnischen Kleinstadt Milanowek lebende Künstlerin als Kolumnistin und Schriftstellerin.

Im Spätherbst ihrer Karriere steckt Janda noch voller Tatendrang. Via Instagram hält sie ihre vielen Follower mit Schnappschüssen aus dem Privatarchiv und ihrem Berufsalltag auf dem Laufenden.

Vor einem Jahr, zur Feier ihres 70. Geburtstages, inszenierte sie einen Erinnerungsabend im „Teatr Polonia“. „My Way“, so der Titel des aufwühlenden „Bühnenmonologs“, präsentierte sich als Rückblick auf eine bewegte und einzigartige Karriere: „Ich mag Menschen, das Leben, ich kann es mir ohne Kunst nicht vorstellen. Ich denke, dass mein Leben dank der Kunst interessant und nicht vergeblich ist.“

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