Tipps vom Profi

So setzen Sie Ihr Auto auf Fotos richtig in Szene

Aktualisiert am 08.04.2025 – 12:39 UhrLesedauer: 4 Min.

Vergrößern des Bildes

Fotografie: So entsteht das perfekte Foto von Ihrem Auto. (Quelle: Manuel Hollenbach/Right Light Media GmbH/dpa-tmn)

News folgen

Ob für den Verkauf des Wagens oder zum Posten auf Social Media: Fotos vom eigenen Auto sollen vorteilhaft aussehen. Mit diesen Tipps klappt das garantiert.

Autoliebhaber werden ihre Young- und Oldtimer sicher öfter einmal ablichten. Der Rest kommt eher dann in die Verlegenheit, Fahrzeugfotos machen zu müssen, wenn ein Verkauf ansteht. Doch egal, um welchen der beiden Zwecke es sich letztlich handelt: Es sollen schöne und attraktive Fotos entstehen. Und das geht nur mit Vorbereitung und Timing.

Erst einmal sollte eine Fahrt in die Waschstraße oder Waschbox führen, um das Auto dort gründlich zu reinigen. Polierter Lack, saubere Felgen und Reifen sowie ein gepflegter Innenraum sehen auf Bildern natürlich besser aus und erhöhen die Verkaufschancen bei einem Inserat.

Profi-Automobilfotograf Fabian Kirchbauer, der sich auf BMW spezialisiert hat, rät zudem, das Fahrzeug nach der Fahrzeugpflege ganz auszuräumen, um es im besten und schönsten Zustand zu fotografieren. „Das gilt für alle Autos, egal ob neue Autos, Young- oder Oldtimer, Limousinen, SUV oder Roadster wie einen historischen BMW Z3“, sagt er.

Wichtig ist anschließend die Suche nach dem passenden Ort fürs Shooting. „Ein ruhiger Hintergrund, möglichst eine große und leicht erhöhte Freifläche auf dem Land, bietet sich für die Autofotografie an“, sagt Kirchbauer.

So spiegeln sich weder Bäume, Sträucher, Häuser noch andere Autos in Lack oder Glas des Autos und lenken damit auch nicht vom Auto ab. Ein strahlend blauer Himmel ist perfekt. Denn auch Wolken können sich im Lack spiegeln.

Daher sollten Fotografen die Karosserie vor dem ersten Foto durch den Sucher kritisch betrachten. „Stadtbewohner können gute Ergebnisse erzielen, wenn sie ihr Auto auf einem großen Parkplatz wie vor großen Einkaufsketten oder Möbelhäusern oder vor einer neutralen Wand fotografieren“, sagt Kirchbauer. „Entscheidend für ein gutes Foto ist, dass das Auto im Mittelpunkt steht und wenig von ihm ablenkt.“

Die Karosserie lichtet der Profifotograf gerne bei schwacher Sonneneinstrahlung ab. Am besten wirkt es, wenn die Sonne seitlich oder hinter der Kamera auf das Auto scheint. Je nach Lichtsituation hilft ein Stativ gegen Verwackelung, aber auch bei einem konzentrierten Bildaufbau.

Rund fünf Meter sollte der Fotograf vom Auto stehen. „Wer näher ran geht, verzerrt die Formen, da die Proportionen nicht mehr stimmen“, sagt Kirchbauer. Bei einer Digitalkamera bedeutet das ein Objektiv mit mindestens 50 Millimeter Brennweite, noch besser ist ein leichtes Tele ab 85 Millimeter.

Bei einem Smartphone rät Kirchbauer zum Zweifach-Zoom, da die Geräte in der Standardeinstellung meist weitwinklig fotografieren und so die Proportionen verzerren. Der große Unterschied zwischen Smartphone und digitaler Kamera liege übrigens darin, dass die digitale Kamera mit Brennweite, Blende und Verschlusszeit die vom Fotografen gewünschte optische Schärfentiefe abbilden kann. Das Smartphone rechne die Fotos je nach Einstellung automatisch optisch um und verändere je nach Filter die Lichtdynamik.

Daniel Wollstein, ebenfalls professioneller Automobilfotograf, der für Marken wie Audi, Porsche, Lamborghini oder Bugatti zur Kamera greift, legt ebenfalls Wert auf einen ausreichenden Abstand zwischen Auto und Fotograf, um die Proportionen möglichst natürlich darzustellen.

Für einen schönen Effekt empfiehlt er zudem tiefschwarze Reifen, die mit speziellen Mitteln wie Reifenglanz oder Reifenschwarz behandelt wurden. „Schwarze Reifen lassen die Räder größer erscheinen, die dann optisch satter im Radhaus liegen“, sagt er.

Er empfiehlt Fotos mit eingeschaltetem Scheinwerfer. „Scheinwerfer sind das Gesicht des Autos. Sind sie eingeschaltet, wirkt das Auto lebendiger, vor allem bei modernen Fahrzeugen mit aufwendigem Scheinwerfer-Design“, sagt Wollstein.

Die beste Zeit zum Fotografieren sind für den Fotografen die frühen Morgen- oder Abendstunden, wenn die Sonne niedrig steht, ein flaches, warmes Licht erzeugt und damit jeder Lackfarbe schmeichelt. Als ideale Perspektive für ein gutes Fotos sieht er eine Dreiviertelansicht von vorne mit Blick auf die Fahrerseite.

„Das Fahrzeug wirkt dreidimensional und Betrachter erkennen am meisten davon“ sagt Wollstein. Die Räder sollten gerade stehen und nicht das Profil zeigen, weil es sonst aussehe wie ein Achsbruch.

Fotografen sollten darauf achten, dass alle vier Räder zu sehen sind. „Je tiefer der Standpunkt des Fotografen, desto dynamischer wirkt das Foto. Nur bei Sportwagen sollte der Fotograf nicht unter dem Unterboden schauen können“, sagt Wollstein. Alles bis Kompaktklasse fotografiert Wollstein ungefähr hüfthoch, SUVs etwas höher.

Share.
Exit mobile version