Vor knapp 20 Jahren rückte Michelle Obama an der Seite ihres Ehemannes Barack in den Fokus der Politik. Nicht nur ihre Rolle, auch ihr Look hat sich seitdem verändert.

Die Gerüchteküche in Washington brodelt: Kaum hatte die „New York Times“ von einem möglichen Rückzug Joe Bidens aus dem Rennen um die US-Präsidentschaftskandidatur gesprochen, kam aus dem Weißen Haus ein Dementi. Doch die Spekulationen um mögliche Alternativen für Biden halten an – spätestens seit seinem verheerenden Auftritt beim TV-Duell gegen Donald Trump.

Zahlreiche Demokraten setzen ihre Hoffnungen dabei in Michelle Obama. Die Ehefrau des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama wird immer wieder als mögliche Kandidatin genannt. Sie selbst hat eine Bewerbung bislang abgelehnt. Dabei ist die zweifache Mutter in den vergangenen Jahren immer mehr aus dem Schatten ihres einflussreichen Partners herausgetreten.

Michelle Obama wurde am 17. Januar 1964 geboren. Sie wuchs in einem Arbeiterviertel von Chicago auf. Ihr Vater war Metzger, dann Maschinist, die Mutter Sekretärin. Ihre Vorfahren kamen größtenteils als ehemalige Sklaven aus dem Süden der USA. Die US-Amerikanerin hegte schon im jungen Alter große Ambitionen: Sie ignorierte den Rat einer Lehrerin, sich als schwarzes Kind nicht zu hohe Ziele zu stecken – und bewarb sich an der Eliteuniversität Princeton. Dort machte Obama einen Abschluss in Soziologie und Afroamerikanische Studien. Es folgte ein Studium der Rechtswissenschaften in Harvard, das sie 1988 erfolgreich beendete.

Anschließend arbeitete Michelle Obama als Anwältin bei der renommierten Kanzlei Sidley & Austin, dort lernte sie ihren späteren Ehemann Barack kennen. Im Oktober 1992 heiratete das Paar, ihre Töchter Malia und Sasha komplettierten die Familie. Über die Rollenverteilung in ihrer Ehe sagte die Juristin einmal: „Ich habe eine laute Klappe, ich ziehe meinen Mann auf. Er ist unglaublich smart, und er ist sehr wohl in der Lage, mit einer starken Frau umzugehen. Mit mir klarzukommen, ist einer der Gründe, warum er zum Präsidenten taugt.“

Auch Barack Obama sprach in der Vergangenheit immer wieder darüber, dass seine politische Karriere ohne Ehefrau Michelle nicht möglich gewesen wäre. Sie stand ihm nicht nur als Beraterin zur Seite, sondern schrieb und redigierte auch seine Reden. „Ohne Michelle hätte ich nichts von dem tun können, was ich im Laufe meines Lebens geschafft habe. Sie war nicht nur eine großartige First Lady, sie ist einfach mein Fels in der Brandung. Ich zähle jeden Tag in so vielen Bereichen auf sie“, erklärte der Politiker 2011 in der „Oprah Winfrey Show“.

Für Michelle Obama war es daher auch eine Selbstverständlichkeit, sich im Wahlkampf zu engagieren. Immer wieder griff sie bei Auftritten ihres Ehemannes selbst zum Mikrofon – so auch im Juli 2007 im US-Bundesstaat Iowa. Die Bilder einer Kundgebung zeigen, dass die US-Amerikanerin damals noch auf einen deutlich legereren Look setzte. Sie kombinierte eine schwarze High-Waist-Stoffhose mit einem weißen Spaghettiträger-Top. Ihre Haare trug sie in einem schulterlangen Bob, ein schwarzes Haarband verhinderte, dass ihr Strähnen ins Gesicht fielen.

Ihre Frisur war stets ein großes Thema für Michelle Obama: Ihr Haarstyling wurde oft als politisches Statement verstanden. In den USA berichten Afroamerikanerinnen nach wie vor, dass sie wegen ihrer natürlichen Haarkrause diskriminiert werden. Beim Amtsantritt ihres Mannes beschloss die Politikergattin daher, ihre Haare zu glätten. Die amerikanische Bevölkerung habe sich damals „gerade erst daran gewöhnt“, dass eine schwarze Präsidentenfamilie im Weißen Haus wohne – für krause Afro-Haare seien sie „nicht bereit“, sagte Obama einst in einem Interview mit US-Talkmasterin Ellen DeGeneres. Durch ihre unauffällige Frisur habe sich die Regierung auf die Agenda ihres Mannes konzentrieren können, anstatt kritische Fragen zu den Haaren der First Lady zu beantworten.

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