In Dänemark steht ein Machtwechsel an. Margrethe II. legt im Januar ihr Amt als Königin nieder. Sie war 31 Jahre alt, als sie die Regentschaft übernahm. Ein Blick zurück.

In ihrer Neujahrsansprache überraschte Margrethe II. das dänische Volk mit einer Ankündigung: Sie werde als Königin abdanken und den Thron an ihren ältesten Sohn, Prinz Frederik, und dessen Ehefrau Prinzessin Mary übergeben. Der Machtwechsel findet am 14. Januar 2024 statt. An diesem Tag vor genau 52 Jahren übernahm die 83-Jährige ihr Amt – was sie zur am längsten regierenden Monarchin in der dänischen Geschichte macht.

Doch schon zuvor, im Alter von 18 Jahren, war Margrethe in den Staatsrat aufgenommen worden und hatte in Abwesenheit ihres Vaters, Frederik IX., die Sitzungen geleitet. Als der König 1972 starb, übernahm sie dann gänzlich sein Amt. Damals war sie 31 Jahre alt.

Das Amt kann man nicht „auswendig lernen“

Margrethe stieg mit Zuversicht in ihr Amt ein, da ihr Vater immer großes Vertrauen in sie gesetzt hatte. „Er lobte mich viel mehr, als ich es verdient hatte. Ich zweifelte nie daran, dass er überzeugt war, dass ich es schaffen würde“, erzählte Margrethe 2012 im Gespräch mit „Luxembourg Times“. Sie sprach sogar von einem „völlig unangemessenen und hoffnungslos überzogenen Stolz“ auf sie. „Als er krank wurde und starb und alles für mich begann, war es ein großer Trost zu wissen, dass er sich gefreut hatte, dass es so kommen wird, wenn er nicht mehr ist“, schilderte sie.

Margrethe sei als Thronfolgerin aber nie richtig eingearbeitet worden: „Vater war nicht der Typ, der sich hinsetzte und mich belehrte oder längere Reden darüber hielt, was zu tun war und wie.“ Diesen Job könne man aber auch nicht auswendig lernen; vielmehr sei es eine Mischung aus intravenösem Lernen und Osmose gewesen. Auf die gleiche Art und Weise habe Margrethe versucht, ihren eigenen Nachfolger, Sohn Frederik, auf sein zukünftiges Amt vorzubereiten.

Margrethes Ehemann machte Ehekrise öffentlich

Noch vor ihrer Krönung heiratete Margrethe: Sie gab Henri Marie Jean André Graf de Laborde de Monpezat im Juni 1967 das Jawort. Ihr Partner wurde durch die Hochzeit zu Prinz Henrik. Aus ihrer Ehe stammen zwei Kinder: Ein Jahr nach Kronprinz Frederik bekamen sie einen zweiten Sohn, Prinz Joachim. Später sagte Margrethe einmal, dass sie Henrik nie geheiratet hätte, wenn ihr Vater nicht einverstanden gewesen wäre. Ihre Pflichten als zukünftige Königin hätten für sie Vorrang gehabt.

Das Paar blieb bis zu Henriks Tod 2018 verheiratet – obwohl die Ehe von Problemen gezeichnet war. Das bemerkte auch die Öffentlichkeit. Zuletzt, weil Henrik selbst an die Presse ging und Kritik an seiner Ehefrau äußerte. 2017 sagte er dem Magazin „SE og HØR“, dass er nicht neben Margrethe begraben werden wolle: „Wenn sie will, dass ich mit ihr begraben werde, muss sie mir ein königliches Denkmal setzen. Ende der Geschichte.“

Henrik hatte sich in der Vergangenheit oft über seinen Titel beklagt. Nach der Krönung wurde er nicht zum Königsgemahl, sondern blieb Prinzgemahl. „Meine Frau hat beschlossen, dass sie Königin werden will, und darüber bin ich sehr glücklich. Aber als Mensch sollte sie wissen, dass Mann und Frau gleichberechtigt sind, wenn sie verheiratet sind“, fand er. Unter anderem aus diesem Grund wurde spekuliert, ob im dänischen Königshaus eine Scheidung bevorstehe. Doch Henrik betonte damals öffentlich: „Wir lieben uns.“

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