Einfach selbst machen

Autopflege: Dieser Winter-Check ist Pflicht


Aktualisiert am 09.01.2025 – 19:55 UhrLesedauer: 4 Min.

Winterstraße: Bei Eis und Schnee ist ein liegengebliebenes Auto ein großes Ärgernis. (Quelle: Nastco/getty-images-bilder)

News folgen

Kälte, Glätte, Schnee und Streusalz – der Winter ist nicht nur für den Autofahrer eine Herausforderung, auch das Fahrzeug wird einer Belastungsprobe unterzogen.

Vor allem für Fahrzeuglack, Elektrik und Scheibenwischanlage ist die kalte Jahreszeit ein echter Härtetest. Als Autobesitzer sollten Sie daher einiges beachten, damit Ihr Fahrzeug unversehrt durch den Winter kommt.

Empfehlenswert sind sogenannte Winter-Checks, ein Service, den die meisten Werkstätten vor der kalten Jahreszeit zu Sonderpreisen oder sogar kostenlos anbieten. Während die Servicebetriebe damit auf neue Kunden und mehr Umsatz hoffen, können Autofahrer durch diese Pflege teure Frostschäden an Kühler, Motor und an den Türen vermeiden. Aber auch, wenn bereits Winter ist, ist ein entsprechender Check sinnvoll. Die Preise können allerdings etwas höher ausfallen.

Von der Werkstatt wird in der Regel geprüft, ob die wichtigsten Bauteile wie Elektrik und Bremsen wintertauglich sind. Auch Beleuchtung und Scheibenwischer müssen einwandfrei funktionieren. Die Werkstatt kontrolliert zudem, ob genügend Flüssigkeit und Frostschutz im Kühler und in der Scheibenwischanlage vorhanden sind. Ein besonderes Augenmerk gilt der Batterie. Ältere und nicht ausreichend geladene Akkus können ohne Pflege bereits bei der ersten Frostnacht funktionsuntüchtig werden.

Fahrer die den Winter-Check zur Autopflege selbst durchführen möchten, können mit den folgenden Schritten sicher durch den Winter kommen:

Prüfen Sie zunächst, ob sich im Kühler und in der Scheibenwaschanlage genügend Flüssigkeit und Frostschutz befinden. Den korrekten Füllstand erkennen Sie an dem jeweiligen Ausgleichsbehälter aus durchsichtigem Kunststoff. Aber Achtung: Beide Systeme benötigen unterschiedliche Flüssigkeiten, die es im Fachhandel, in Baumärkten oder zeitweise sogar beim Discounter zu kaufen gibt.

Bis zu einer Temperatur von minus 20 Grad Celsius sollte der Gefrierschutz reichen. Bestimmen Sie beim Kühler jedoch unbedingt mittels einer Frostschutz-Spindel den Gefrierpunkt. Wenn Sie keine Frostschutz-Spindel haben, können Sie an den meisten Tankstellen eine ausleihen. Ist der Frostschutz-Anteil im Kühler zu gering, kann der Wasserkreislauf im Motor einfrieren, sodass teure Schäden drohen.

Ein Frostschutz wappnet den Kühler übrigens nicht nur gegen die Kälte, sondern dient bei Plusgraden auch als Korrosionsschutz. Doch, wenn Sie die Kühlerflüssigkeit nachfüllen, muss der Motor abgekühlt sein. Sonst besteht beim Öffnen des Deckels Verbrennungsgefahr durch heiße Kühlerflüssigkeit.

Wenn Sie bereits beim Messen der Flüssigkeiten sind, können Sie parallel den Ölstand kontrollieren. Im Winter wird das Öl aufgrund der niedrigen Temperaturen schnell zäh, wodurch die Autobatterie mehr leisten muss. Heutzutage verwenden die meisten Fahrzeuge ein Mehrbereichs-Motorenöl (beispielsweise 5W-30), das sowohl im Sommer als auch im Winter gefahren werden kann. Ein eigener Winter-Ölwechsel entfällt somit.

Als nächstes schützen Sie Ihre Türen gegen Kälte und Zufrieren. Dafür fetten Sie die Türgummis mit Hirschtalg, Glycerin oder Silikon ein. Entsprechende Fettstifte gibt es im Handel. Reinigen Sie dabei auch die angrenzenden Blechteile, damit das Wasser schneller ablaufen kann.

In der kalten und dunklen Jahreszeit ist es für die Sicherheit besonders wichtig, dass alle Scheinwerfer und Lichter am Auto funktionieren. Kontrollieren Sie auch die Bremslichter. Dafür muss eine zweite Person das Bremspedal betätigen. Sollte eine Glühbirne defekt oder das Abblendlicht nicht korrekt eingestellt sein, sollten Sie eine Werkstatt aufsuchen. Das gilt besonders für moderne Scheinwerfer mit Xenon-Leuchten und LED-Lampen.

Besonders im Winter, wenn die Temperatur unter Null Grad sinkt, wird die Autobatterie stark beansprucht. Springt der Motor nicht sofort an, sondern dreht länger, kann dies ein Anzeichen für eine schwächelnde oder nicht ausreichend geladene Batterie sein. Weitere Warnsignale, die auf eine angeschlagene Batterie hinweisen, sind Aussetzer beim Autoradio oder eine schwächelnde Heizung. Durch längere Autofahrten bei konstantem Tempo können Sie die Batterie wieder aufladen. Kommt es dennoch zu den entsprechenden Warnsignalen, sollten Sie die Autobatterie austauschen lassen.

Ab Oktober wird an den Tankstellen sogenannter Winterdiesel angeboten. Er soll, im Gegensatz zu normalem Diesel, nicht gelieren. Besonders bei Minustemperaturen ist es sinnvoll, diesen Spezialdiesel zu tanken und somit den Motor zu schützen. Zusätzlich können Sie Additive hinzugeben, die ebenfalls die Kristallisierung des Sprits bei Frost verhindern. Darüber hinaus sollten Sie regelmäßig den Dieselfilter kontrollieren und darauf achten, dass der Tank nie komplett leer ist.

Share.
Exit mobile version