Mario Zahl (DHL Zusteller) ”Ich habe selber zwei Hunde, ich habe zwei Huskies, von daher habe ich keine Angst vor Tieren. Aber ich wurde schon zweimal vom Hund gebissen.”
Sprechertext: Wer Pakete austrägt, macht einiges mit – und kommt jetzt im Dezember nicht zum Durchschnaufen: An Spitzentagen werden 11 Millionen Sendungen durch Deutschland transportiert.
Marcel Horzenek (Reporter): “Wir sind jetzt hier in der mechanisierten Zustellbasis in Großbeeren südlich von Berlin, in der sogenannten MechZB. Hier werden die Pakete anders wie in manch anderen Zustellbasen automatisch verladen. Das heißt, die Paketboten bekommen die Pakete schon automatisch zugeordnet, müssen sie also nur noch auf das Auto verladen und dann kann es eigentlich schon losgehen.”
Sprechertext: Und das sind ganz schön viele Pakete, die ankommen. Wie viele genau es sind, das weiß der Leiter der Zustellbasis.
(Leiter ZB Großbeeren): “Wir haben heute im Eingang 8000, das ist für Montag relativ hoch, schon für die Jahreszeit. In der Woche liegen wir aktuell bei 16.500 Pakete am Mittwoch. Letzte Woche Cyberweg. Das war somit der stärkste Tag des Jahres.”
Marcel Horzenek (Reporter): “Da hinten sehe ich schon ein Paket. Das sieht nicht ganz so schwer aus. Ich glaube, das schnappe ich mir.”
Sprechertext: Der nächste Schritt ist ganz wichtig: Das Paket muss an den richtigen Platz ins Zustellfahrzeug. Wo genau hin, das weiß er: Mario Zahl. Seit 15 Jahren fährt er Pakete aus und hat immer den Überblick.
Mario Zahl (DHL Zusteller): “Also ich habe die Pakete jetzt soweit nach Straßen sortiert und den packe ich jetzt wie gesagt, meine Pakete einigermaßen nach Straßen, nicht nach Hausnummern, nach Straßen, erst mal die großen Paketnoten wegen Gewicht. Und dann, bevor ich den Straßen mache, sortiere ich die nach Hausnummern vor.”
Marcel Horzenek (Reporter): “Ich will Pakete haben Sie heute, die ausgetragen sein müssen? “
Mario Zahl (DHL Zusteller): Wir haben jetzt knapp 200 im Auto und nachher? Wir gehen davon aus, wir denken positiv, dass wir das schaffen, wenn nicht. Die große Unbekannte ist immer der Kunde. Ist der Kunde zu Hause oder nicht? Weil ich muss ja klingeln und warten. Und diese Wartezeit ist für uns natürlich. Dass die rote Zahl, sage ich mal so Ja. Und umso länger ich warten muss, umso weniger Pakete schaffe ich am Ende.
Sprechertext: Und nicht an jeder Tür gibt es eine freundlich Begrüßung:
Mario Zahl (DHL Zusteller): “Also ich habe selber zwei Hunde, ich habe zwei Huskys, von daher habe ich keine Angst vor Tieren. Aber ich wurde schon zweimal vom Hund gebissen.“
Marcel Horzenek (Reporter): “Oha.”
Mario Zahl (DHL Zusteller): “Einmal Schäferhunde, das letzte Mal war es so ein Yorkshire Terrier. Das Knie ist nicht schön. Aber es passiert. Das sind Tiere. Man hat ja mit so vielen Leuten zu tun und mit anderen Tieren zu tun. Die Nummer schnüffeln in der Hose und der nächste und riecht, dass wieder ein Hund an meiner Hose war und sagt ‘Den kann ich nicht leiden.’ Und schon ist es passiert.”
Sprechertext: Hoffentlich gibt es heute keine Zwischenfälle mit Hunden. Los geht’s in Richtung Berlin. Der Zustellbezirk liegt im Süden der Stadt.. Mario Zahl kennt sich dort aus – seit sechs Jahren liefert er in der Gegend Pakete aus. Heute mit dabei ist Azubi Malte Strauss.
Sprechertext: Das Wetter heute ist feucht und kühl. Wird einem da nicht kalt?
Marion Zahl (DHL Zusteller): “Na ja, man läuft sich warm. Man muss schon ein bisschen was dem Witterungsbedingungen anziehen, das ist klar. Aber sonst läuft man sich warm. Also Regen ist für mich eigentlich das Schlimmste, was es gibt. Weil da wird Papier, alles wird nass und es klebt zusammen. Das ist furchtbar. Und das hält natürlich auf kurze Zeit.”
Sprechertext: Jetzt ist endlich mein Paket an der Reihe.
Marcel Horzenek (Reporter): “So, wir sind jetzt hier am Haus angekommen, an dem mein Paket zugestellt werden soll. … Guck mal, ob überhaupt jemand zu Hause ist. Ich höre die Klingel drinnen. Huhu! Das Tor geht auf. Wir dürfen rein. Der. Und er kommt uns sogar schon entgegen. Einen wunderschönen guten Morgen. Wir sind von t-online. Wir machen heute eine kleine Reportage und begleiten die DHL einen Tag. Und ich würde Ihnen gerne Ihr Paket zustellen. Darf ich fragen, wenn Sie es. Wenn Sie es mir sagen, Wo kommt es her? Und was ist vielleicht drin?”
Paketempfänger “Ja, gucken oder Sie mal selber. Was könnte das sein?”
Marcel Horzenek (Reporter): “Apotheke. Versandapotheke. Den Namen nennen wir jetzt nicht nennen.”
Paketempfänger: “Sehnsüchtig erwartet.”
Marcel Horzenek (Reporter): “Das glaube ich. Dann wünsche ich Ihnen alles Gute. Vielen, vielen Dank, dass wir Ihnen das Ich in mein Paket zu stellen durfte. Habe ich gut gemacht. Auch sehr gut. Das freut mich. Danke schön. Schönen Tag noch.”
Sprechertext: Das hat doch ganz gut geklappt. Aber nicht immer ist jemand zuhause.
Mario Zahl (DHL Zusteller): “Ja, das Paket muss ich leider benachrichtigen, weil es und weil das nicht Prüfung ist. Also die Nachbarn nehmen nur den Finger selber und da bleibt mir nichts weiter drüber, als zu benachrichtigen.”
Sprechertext: Weiter geht es mit dem Zustellen. Hatten wir nicht eben noch von Hunden erzählt? In einem Mehrfamilienhaus kommt es zu einer Begegnung mit einem Vierbeiner.
Marcel Horzenek (Reporter): “Das war ein nicht ganz so gut gelaunter Hund, oder? Das hätte auch schiefgehen können, oder?”
Mario Zahl (DHL Zusteller): “Ja, das hätte schiefgehen können. Tiere merken sofort, wo man Angst hat und von daher sind wir mit einem blauen Auge davongekommen. Aber wie gesagt, man muss dann eben doch lautstark den Hund auch entgegentreten”
Sprechertext: Ich merke: der Job bringt einiges an Herausforderungen mit sich. Ob man die Arbeit der Zusteller irgendwie erleichtern kann?
Mario Zahl (DHL Zusteller): “Der Kunde kann ja im Internet Wunsch einen Wunschtag angeben, er ist jetzt heute nicht zu Hause. Er möchte das morgen oder am Samstag haben. Er hat die Möglichkeit, einen Wunschtag oder Wunschnachbarn anzugeben? Und das ist natürlich für uns auch hilfreich, wenn wir wissen zum Beispiel, dass Meier, Müller, Lehmann nimmt ihm das Paket ab, dann brauchen wir das ganze Haus durchklingeln?“
Marcel Horzenek (Reporter): “So, wir entlassen die Kollegen jetzt wieder. Die haben noch einiges zu tun heute. Ich habe auf jeden Fall sehr viel mitgenommen. Heute viel Neues dazugelernt, was ich vorher so nicht wusste. Es ist nicht leicht, der Job. Und am Ende dürfen wir nicht vergessen es sind auch nur Menschen und geben ihr Bestes. Insofern sollten wir alle vielleicht uns das mal ein bisschen zu Herzen nehmen.”