Die AfD will eine neue Jugendorganisation gründen. Einen Favoriten für einen neuen Namen gibt es auch schon. Das aber muss nicht zwangsweise das Ende der „Jungen Alternative“ sein.

Die AfD wird ihre derzeitige Jugendorganisation „Junge Alternative“ (JA) von der Mutterpartei abnabeln und eine neue Jugendorganisation gründen. Der Plan wird in AfD wie JA schon lange diskutiert, am Montagabend machte der AfD-Bundesvorstand den ersten Schritt: Er fasste einen Beschluss, der dem im Januar stattfindenden Bundesparteitag eine Änderung des Paragrafen 17a der AfD-Bundessatzung empfiehlt. Dort heißt es unter anderem: „Die Junge Alternative für Deutschland (JA) ist die offizielle Jugendorganisation der Alternative für Deutschland.“

Die Jugendorganisation, die neu entstehen soll, soll einen neuen Namen erhalten. Der Bundesvorstand hat mehrere Vorschläge für den neuen Namen gesammelt. Als Favorit werde derzeit der Name „Junge Patrioten“ gehandelt, erfuhr t-online aus Kreisen der Partei. Über den Namen soll nach Informationen von t-online an diesem Samstag entschieden werden, wenn Landesvorstände und Bundesvorstand zusammenkommen, um Alice Weidel als Kanzlerkandidatin zu nominieren.

Die neue Jugendorganisation soll ähnlich eng an die Mutterpartei angedockt werden wie die „Jungsozialisten“, also „Jusos“, bei der SPD. Jedes Mitglied soll in Zukunft auch Mitglied in der AfD werden. Zurzeit hat die JA nach eigenen Angaben 2.400 Mitglieder, von denen nur die Hälfte auch Mitglied der AfD ist. Aus Kreisen des Bundesvorstands heißt es, dass die Mitgliedsanträge der bisherigen JA-Mitglieder, die noch nicht in der AfD sind, „sehr intensiv geprüft“ werden sollen.

Die AfD-Spitze erhofft sich durch die Satzungsänderung erstens mehr Kontrolle über ihre Jugendorganisation. Die JA tritt besonders radikal auf, immer wieder fallen ihre Mitglieder durch Skandale auf. Bisher aber kann der AfD-Vorstand weder Sanktionen verhängen noch Mitglieder ausschließen.

Zweitens schützt die AfD ihre Jugend so stärker vor einem Verbot. Vom Bundesamt für Verfassungsschutz wird die JA bereits bundesweit als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft – im Gegensatz zur AfD-Bundespartei, die noch als „rechtsextremistischer Verdachtsfall“ gilt. In der Rechtsform ist die JA außerdem ein Verein – und ein solcher kann vom Innenministerium relativ leicht verboten werden. Für offizielle Parteijugendorganisationen liegen die Hürden wesentlich höher.

Die Auflösung der „Jungen Alternative“, wie nun in manchen Medien kolportiert, muss übrigens nicht zwangsweise aus der Satzungsänderung und der Gründung einer neuen Jugendorganisation folgen. Die JA könnte auf ihrem Bundeskongress, der nach Informationen von t-online am 1. Februar stattfinden soll, auch beschließen, dass sie weiter bestehen bleibt: dann eben als von der Partei unabhängiger Verein. Das gilt allerdings als unwahrscheinlich.

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