Schon als Teenie stand sie vor der Kamera. Heute ist sie 63 Jahre alt: Nastassja Kinski. Wie hat sie sich seit ihrem Durchbruch 1977 verändert?

1977, damals noch ein Teenager, war Nastassja Kinski im „Tatort: Reifezeugnis“ aus Kiel zu sehen. Durch den berüchtigten ARD-Krimi erlangte sie früh Bekanntheit. Sie spielte die Schülerin Sina, die eine Affäre mit ihrem Lehrer (Christian Quadflieg) hat. Ein Mitschüler erfährt davon, will Sina erpressen und verlangt für sein Schweigen Sex von ihr. Als er bei einem Treffen im Wald übergriffig wird, erschlägt Sina ihn mit einem Stein.

Die „Süddeutsche Zeitung“ sprach von einem Spitzenwerk dieses TV-Genres – und lobte Kinski als „Entdeckung, die Karrierefolgen haben dürfte“. Der Satz bewahrheitete sich. Kinski wurde nicht nur deutschlandweit, sondern international erfolgreich. Sie drehte mit Regisseuren wie Wim Wenders und Roman Polański, arbeitete für Modezeitschriften und zierte sogar das Cover des Magazins „Time“.

„Er war ein Tyrann“

Bei ihrem Durchbruch war Nastassja Kinski noch nicht volljährig. Sie kam im Januar 1961 in Berlin zur Welt. Ihr Vater war der 1991 verstorbene Schauspieler und Rezitator Klaus Kinski. Nastassja Kinski erklärte nach der Buchveröffentlichung ihrer Halbschwester Pola, in dem sie ihrem Vater sexuellen Missbrauch vorwirft, auch sie habe fürchterliche Angst vor ihm gehabt: „Er war ein Tyrann.“

Früher war Nastassja Kinski eine ziemliche Größe, insbesondere in den Siebzigern und Achtzigern war sie erfolgreich. Sie galt als die Schöne, die Verwegene. Mittlerweile ist es eher ruhig geworden. Immer mal wieder zeigt sie sich auf einem roten Teppich. Zuletzt erst vergangene Woche Samstag beim Deutschen Filmball in München.

Sowieso sieht man sie mal in einer Quizshow oder bei einer Preisverleihung. 2016 war sie Kandidatin bei „Let’s Dance“, wo sie nach Runde sieben ausschied. Beim Festival in Locarno erhielt sie 2017 einen Ehrenpreis.

Vor der Kamera steht Kinski selten. Im vergangenen Jahr spielte sie im Film „LasVegas“ mit, im Jahr davor in „Die stillen Trabanten“ und „Homeshopper’s Paradise“. Zuvor hatte es fast zehn Jahre lang keine Produktionen mit Kinski gegeben.

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