„Ein Herz für Kinder“-Gala

Merz, Lindner und Co.: Wie großzügig waren ihre Spenden?

Aktualisiert am 09.12.2024 – 20:38 UhrLesedauer: 2 Min.

Friedrich Merz: Die CDU liegt in Umfragen weiter vorne. Seine Popularitätswerte sinken dagegen. (Quelle: Liesa Johannssen)

Viele Politiker haben bei der „Ein Herz für Kinder“-Gala für den guten Zweck gespendet. Wie großzügig waren sie dabei wirklich?

Am Samstag war es wieder so weit: Bei der im ZDF übertragenen „Ein Herz für Kinder“-Spendengala ist auch die Polit-Prominenz des Landes zusammengekommen und präsentierte sich von ihrer wohltätigen Seite. SPD-Chef Lars Klingbeil spendete dort 500 Euro für den guten Zweck, CSU-Vorsitzender Markus Söder und Ex-Finanzminister Christian Lindner jeweils 2.000, CDU-Chef Friedrich Merz gab sogar 4.000 Euro. Auf den ersten Blick großzügig. Aber wie viel verdienen die Politiker eigentlich?

Das Gehalt der Abgeordneten wurde früher „Diät“ genannt und heißt heute offiziell „Aufwandsentschädigung“. Sie liegt seit dem 1. Juli bei 11.227,20 Euro. Zusätzlich steht den Abgeordneten eine steuerfreie Aufwandspauschale von 5.051,54 Euro zu.

Wie der Bundestag auf seiner Internetseite erklärt, sollen mit der Pauschale die Kosten gedeckt werden, die „zur Ausübung des Mandates anfallen“. Also zum Beispiel auch Büromaterialien oder, falls nötig, ein Zweitwohnsitz in Berlin.

Neben dieser Auszahlung können weitere Einkünfte anfallen – etwa für Vorträge, öffentliche Auftritte oder auch monatliche Zahlungen für Parteiämter. Zum Teil gut vergütet werden die Posten als Partei- und Fraktionsvorsitzende.

So erhielten Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans in ihrer Zeit als Parteivorsitzende monatlich noch einmal 9.000 Euro Aufwandsentschädigung extra – zusätzlich zu ihrer Abgeordnetendiät. Vorsitzende können auf diese Zahlung aber auch verzichten. Andrea Nahles schlug die Bezahlung beispielsweise ebenso aus wie Sigmar Gabriel als SPD-Vorsitzender, wie die „Zeit“ berichtet.

Die CDU hingegen entscheidet laut „Süddeutscher Zeitung“ von Fall zu Fall, ob die Parteivorsitzenden bezahlt werden. Wenn sie schon als Abgeordnete Geld verdienen, bleibe das Amt unbezahlt, wenn dafür aber ein anderer Posten aufgegeben werden musste, wird der Posten auf einem ähnlichen Niveau bezahlt.

Im Fall von Friedrich Merz bedeutet das: Sein Gehalt wird für den Vorsitzendenposten durch die Partei nicht weiter ergänzt. Ähnlich wird es bei FDP und CSU gehandhabt: Bei ihnen sind die Posten als Parteivorsitzender ein unbezahltes Ehrenamt.

Kombiniert mit seinem Gehalt als Bundestagsabgeordneter kommt Lars Klingbeil damit auf ein Monatsgehalt von 20.227,20 Euro. Die „Ein Herz für Kinder“-Spende von 500 Euro macht also etwa 2,5 Prozent seines Gehalts aus.

Da bei Friedrich Merz und Christian Lindner nicht alle Einkünfte offen liegen, lässt sich hier nicht mit Sicherheit sagen, wie viel sie tatsächlich verdienen – und wie groß der Anteil der Spende am Monatsgehalt ist. Wenn man nur von den 11.227,20 Euro als Abgeordnetenentschädigung ausgeht, sind sie deutlich großzügiger als Klingbeil. Merz spendet dann etwa 35,5 Prozent seines Einkommens, Lindner 18 Prozent.

Noch einmal anders sieht es bei Markus Söder aus. Für sein Amt als bayerischer Ministerpräsident wird er anders bezahlt als die Abgeordneten – laut „focus.de“ erhält er mehr als 23.300 Euro im Monat. Die 2.000 Euro Spende sind dann etwa 8,5 Prozent seines Gehalts.

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