Geheimratsecken, schütteres Haar oder eine Glatze sind für Männer frustrierend. Was helfen kann, die Haare auf natürliche Art wieder zum Sprießen zu bringen.

Das Wichtigste im Überblick


Wie viel Haarausfall ist normal?

Jeder zweite Mann über 20 muss damit rechnen, Haare zu verlieren. Allerdings ist der Verlust von bis zu 100 Haaren am Tag kein Grund zur Panik. Erst wenn diese Menge über einen längeren Zeitraum deutlich überschritten wird oder die Haare nicht mehr nachwachsen, sprechen Mediziner von krankhaftem Haarausfall.

Das Ausmaß des Haarausfalls lässt sich mit der Briefumschlag-Methode gut einschätzen: Zuerst wäscht man sich die Haare. Am nächsten Tag kämmt man sich über einem Waschbecken und sammelt die ausgefallenen Haare zusammen und steckt diese in einen Briefumschlag. Das gleiche macht man auch am übernächsten Tag sowie zwei Tage später nochmal. Wichtig ist, dass in der Zwischenzeit die Haare nicht gewaschen werden.

Wenn die drei Umschläge bestückt sind, zählt man die Haare. Dabei müssten es von Umschlag zu Umschlag weniger Haare werden. Bleibt die Anzahl der gesammelten Haare gleich oder nimmt sogar zu, sollte man einen Hautarzt aufsuchen.

Ursachen und Formen von Haarausfall bei Männern

Neben erblicher Veranlagung können auch der Hormonhaushalt, Infektionen, Krankheiten, Nährstoffmangel, ein geschwächtes Immunsystem oder eine ungesunde Lebensweise der Grund für übermäßigen Haarverlust sein.

Die Art des Haarausfalls gibt bereits Hinweise auf mögliche Ursachen. Das sind die häufigsten Formen von Haarausfall beim Mann:

  1. Erblich bedingter Haarausfall: Die so genannte androgenetische Alopezie ist die häufigste Form des Haarausfalls bei Männern. Ursache dafür ist eine Überempfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber dem Hormon Dihydrotestosteron (DHT), einem Umwandlungsprodukt von Testosteron. Die Wachstumsphase der Haare wird dadurch verkürzt und die Haarfollikel verkümmern. Die Follikel seitlich und am Hinterkopf sind davon nicht betroffen.
  2. Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata): Der Haarverlust äußert sich in einzelnen kahlen und runden Stellen am Kopf. Auslöser können eine Entzündung oder eine Autoimmunreaktion sein. Das heißt: Aus bisher ungeklärten Gründen richtet sich das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen. Dabei greifen Immunzellen die Haarfollikel an, sodass das Haarwachstum gestoppt wird – die Haare fallen aus.
  3. Diffuser Haarausfall: Die Haarwurzeln fallen gleichmäßig und nicht nur an einer Stelle aus. Grund dafür können Krankheiten wie etwa eine Schilddrüsenfehlfunktion oder ein Mangel an Mineralstoffen. Auch bestimmte Medikamente, eine Chemotherapie oder Stress können Ursachen sein.

Haarausfall im Alter: Vor altersbedingtem Haarausfall ist kein Mann geschützt. Je älter Sie werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zur Glatzenbildung und Ausdünnung des Kopfhaares kommt. Schuld daran sind die männlichen Sexualhormone, vor allem das Testosteron, das bei Männern mit androgenetischer Alopezie verstärkt ausgeschüttet wird. Beim Abbau von Testosteron entsteht Dihydrotestosteron, das die Haarfollikel angreift. Die Haare wachsen immer dünner nach. Die Wachstumsphasen der Haare verkürzen sich. Schließlich sterben die Haarfollikel ab und bilden keine Haare mehr.

Kahl mit 20: Haarverlust in jungen Jahren

Bei einigen Männern tauchen Geheimratsecken und kahle Stelle nicht erst im Alter auf, sondern bereits zwischen 20 und 30 Jahren. In den meisten Fällen ist früher Haarausfall erblich oder hormonell bedingt. Oft liegt eine vererbte Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber dem körpereigenen Botenstoff Dihydrotestosteron (DHT), ein Beiprodukt des männlichen Geschlechtshormons Testosterons, vor.

Auch Stress und Anspannung können Gründe für Haarausfall mit 20 sein. Die psychische Anspannung überträgt sich dabei in die Muskulatur der Kopfhaut und bremst die Durchblutung. Die Haarfollikel werden dann nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt und verkümmern. Ebenso kann eine falsche, nährstoffarme Ernährung der Auslöser für die Bildung von Geheimratsecken mit 20 sein. Eine Vollglatze in so jungen Jahren ist allerdings eher selten.

Welche Ursache genau für frühen Haarverlust verantwortlich ist, kann nur eine ärztliche Untersuchung klären. Wenn jedoch viele Männer in der Familie früh eine Glatze bekamen, liegt der Gedanke an eine genetische Veranlagung nahe. Allerdings kann der Haarverlust im Vergleich mit Brüdern, Vatern und Großvätern sowohl stärker als auch schwächer verlaufen. Haben Vater und Sohn mit 20 und 30 Jahren vergleichbare Haardichten, wird der Sohn allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit mit 40 oder 50 ähnlich auf dem Kopf aussehen.

Welche Ernährung das Männer-Haar stärkt

Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung ist eine wesentliche Voraussetzung für gesunden Haarwuchs. Da die Haare zum Großteil aus dem Protein Keratin bestehen, kann eine proteinreiche Ernährung das Haar stärken und Haarausfall vorbeugen. Eiweißreiche Lebensmittel wie Huhn, Fisch, Eier, Linsen und Käse sollten bei Männern, die mit dünner werdendem Haar oder lichten Stellen zu kämpfen haben, also nicht fehlen. Lachs ist reich an Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien, die ebenfalls gut für die Kopfhaut und das Haarwachstum sind.

Bestimmte Vitamine und Mineralstoffe stärken ebenfalls die Haare. B-Vitamine sind bekannt dafür Haut, Haare und Nägel zu kräftigen. Sie finden sich in Hülsenfrüchten, Nüssen und Vollkornprodukten. Mineralien wie Zink und Eisen unterstützen die Haarwurzeln und fördern die Zellbildung. Deshalb geht ein Eisen- oder Zinkmangel häufig mit Haarverlust einher.

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