Warnung ausgesprochen
Woelki hält politische Silvesterpredigt im Kölner Dom
Aktualisiert am 31.12.2024 – 19:58 UhrLesedauer: 2 Min.
Kardinal Woelki nutzt Silvester für eine eindringliche Predigt. Darin warnt er vor denjenigen, deren Vorschläge ihn an überwunden geglaubte Zeiten denken lassen.
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat in seiner Silvesterpredigt von einer weltweiten „Zunahme von Konflikten bis hin zur Gewaltbereitschaft“ gesprochen. Das gelte auch für Deutschland, wie zuletzt der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt gezeigt habe, sagte Woelki nach vorab verbreitetem Redetext im Kölner Dom.
Diese beunruhigende Entwicklung habe mit den dramatischen Veränderungen und Krisen der Gegenwart zu tun. Dazu gehörten die Globalisierung, das Voranschreiten Künstlicher Intelligenz, die Digitalisierung und der Klimawandel.
„Viele erleben dies alles als eine ungeheure Zumutung, gar als Bedrohung“, so Woelki. „Deshalb stehen sie in der Gefahr, denen glauben zu wollen, die versprechen, dass anstehende und wohl auch notwendige Veränderungsprozesse schmerzlos umgesetzt werden könnten oder vielleicht gar nicht erst stattfinden müssten.“
Woelki nannte keinen Parteinamen, sagte aber: „Manche Lösungsvorschläge lassen einen dabei erzittern, erinnern sie doch an Zeiten und Orte, die wir endgültig überwunden glaubten.“ Woelki sprach dabei von einer gefährlichen, nicht zu unterschätzenden Entwicklung und warnte vor einer weiteren Polarisierung der Gesellschaft.
In dieser Situation habe das Christentum für das Zusammenleben etwas einzubringen, denn es stehe für eine „Zivilisation der Liebe“, sagte der Kardinal. „Deshalb setzen wir uns ein für das Lebensrecht eines jeden Menschen und kämpfen dafür, dass Flüchtlinge bei uns weiterhin eine Lebens- und Überlebenschance erhalten.“ Weiter kündigte er an, für die Rechte von Alten, Kranken und Ungeborenen kämpfen zu wollen. Die Kirche setze sich dafür ein, dass es in unserer Gesellschaft gerechter zugeht, so der Geistliche.