Giese: Wir möchten Strukturen und Netzwerke einrichten, die sich als dauerhaft erweisen – über Forschungsprojekte und Stipendien- und Austauschprogramme für Master -Studenten, Doktorandenkandidaten und Postdocs. Die Idee ist, junge Talente mit ihrem Wissen in Changemacher zu verwandeln.
Wie kam es zu der Idee für das neue Zentrum?
Wieck: Die Universität von Hohenheim hat seit langem mit afrikanischen Partneruniversitäten zusammengearbeitet. Viele afrikanische Studenten haben an unserer Universität Forschung betrieben und studiert. Der erste Auslöser kam dann, als die DAAD Projektanwendungen forderte – wir konnten mit einem etablierten Konsortium von Partnern in Südafrika und Malawi reagieren. In unserer Anwendung haben wir die Datenwissenschaftskomponente absichtlich hervorgehoben, da dies für nachhaltige Lebensmittelsysteme immer wichtiger wird.
Food Systems ist ein ziemlich allgemeiner Begriff. Was genau meinst du damit?
Wieck: Agrar- und Lebensmittelsysteme umfassen nicht nur die landwirtschaftliche Produktionsseite oder die individuellen Wertschöpfungsketten, sondern auch das Zusammenspiel zwischen Produktion, Umwelt, Gesellschaft und Nahrung. Ziel ist es, diese Systeme nachhaltig und widerstandsfähig gegen Krisen wie den Klimawandel zu machen.
Giese: Die Einbeziehung von Datenwissenschaften eröffnet neue Möglichkeiten. Große Volumina an Klima-, Bevölkerungs- oder Verbrauchsdaten können beispielsweise dazu beitragen, die Nachfrage nach Ressourcen genauer zu kontrollieren oder die Landwirtschaft auf spezifische Herausforderungen wie Dürre oder demografische Veränderungen anzupassen.