Zwei Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation wurden wegen Sabotage an Ölleitungen zu mehrmonatigen Haftstrafen verurteilt. Die Männer hatten nicht nur Sachbeschädigung begangen, sondern auch den Ölfluss gestoppt.
Zwei Aktivisten der Gruppe Letzte Generation sind wegen Sabotage an Ölleitungen in Mecklenburg-Vorpommern zu Haftstrafen verurteilt worden. Das Amtsgericht Neubrandenburg verhängte gegen die 69 und 74 Jahre alten Männer sieben sowie drei Monate Gefängnis, wie die „Zeit“ berichtet. Die Urteile sind bisher nicht rechtskräftig.
Die beiden Angeklagten hatten im April 2022 bei zwei Aktionen Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch und Störung eines öffentlichen Betriebs begangen. Bei Demmin drangen sie erstmals in eine Pumpstation der Raffinerie PCK Schwedt ein und beschädigten einen Maschendrahtzaun sowie eine Sicherungskette. Zwei Tage später stoppten sie an einer anderen Stelle den Ölfluss, was zu einem Notbetrieb führte.
Die Strafen wurden ohne Bewährung verhängt, weil die Angeklagten ankündigten, weitere Straftaten zur Rettung des Weltklimas begehen zu wollen. Der 69-Jährige erhielt eine höhere Strafe, da ein früheres Urteil des Amtsgerichts Passau einbezogen wurde. Beide hatten bereits andere Straftaten im Rahmen des Klimaaktivismus begangen.
Die Aktivisten beantragten Freispruch und beriefen sich auf einen Notstand wegen des Weltklimas. Sie lehnten zuvor die Zahlung einer Geldstrafe von 4.000 Euro ab, weshalb es zur Verhandlung kam. Eine Gerichtssprecherin erklärte: „Sie haben sich bei Begehung dieser Straftaten eben im Recht gesehen.“