Ein aus Sicht des BfV besonders gefährliches Beispiel für einen hybriden Angriff war ein mutmaßlich im russischen Auftrag platzierter Brandsatz in einem Paket, der am 20. Juli 2024 noch vor dem Verladen in einem Frachtzentrum am Flughafen Leipzig/Halle in Brand geriet und einen Container entzündete. Nach Angaben des früheren Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, schrammte Deutschland an diesem Tag nur knapp an einem Flugzeugabsturz vorbei. Er sagte damals, es sei einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass das Paket noch am Boden lag und nicht während des Fluges in Brand geraten sei, womöglich über bewohntem Gebiet.
Aktuell sorgt zudem die neue Sicherheitsstrategie der USA in europäischen Hauptstädten für erhebliche Beunruhigung. Mit ihr macht US-Präsident Donald Trump unter anderem klar, dass er in Europa patriotische Akteure unterstützen will, die den Kurs und die Werte der derzeit den Ton angebenden Politiker ablehnen. Auch werden in dem Dokument angebliche Demokratiedefizite und Einschränkungen der Meinungsfreiheit kritisiert. Es geht den USA überdies um europäische Digitalgesetze, die unter anderem die Verbreitung von Falschinformationen einschränken und einen zu großen Machtzuwachs von Tech-Konzernen verhindern sollen.
Auf das Strategiepapier angesprochen, sagte Selen: „Ich würde aus einer solchen Strategie noch nicht die Ableitung ziehen, dass wir mit Amerika brechen, und ich glaube auch nicht, dass unsere Partner mit uns brechen.“ Dennoch gelte es, nun möglichst rasch zu klären: „Was ist damit eigentlich konkret gemeint?“ Die deutschen Nachrichtendienste sollten ihre Allianzen weiterentwickeln, das gelte besonders für die Vernetzung innerhalb Europas.
Die Grünen-Vorsitzende, Franziska Brantner, sieht dagegen keinen Interpretationsspielraum. Sie nannte das Strategiepapier ein „Scheidungsdokument“ von US-Präsident Donald Trump. „Seine neue Liebe“ sei offensichtlich der russische Präsident Wladimir Putin. „Überraschend ist das nicht, aber es ist schmerzhaft.“












