Die globale Durchschnittstemperatur soll um nicht mehr als 1,5 Grad ansteigen – steht im Pariser Klimaabkommen. In den letzten zwölf Monaten ist es nicht gelungen, den Wert zu halten.

Die Erderwärmung nimmt weiter zu: Der Juni 2024 war der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Und es ist schon das zwölfte Mal in Folge, dass die 1,5-Grad-Schwelle erreicht oder überschritten wurde.

Der Juni des Jahres 2024 stellt einen neuen Wärmerekord auf. Mit 1,5 Grad über dem durchschnittlichen Juni-Wert aus der vorindustriellen Referenzperiode von 1850 bis 1900 gilt er als der heißeste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Laut dem EU-Klimawandeldienst Copernicus ist dies bereits der zwölfte Monat in Folge, der die kritische Marke von 1,5 Grad übersteigt.

Mit dem Pariser Klimaschutzvertrag haben sich Deutschland und andere Staaten das Ziel gesetzt, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur deutlich unter zwei Grad zu halten – idealerweise sogar auf 1,5 Grad zu begrenzen. Dieses Ziel bezieht sich auf längere Zeiträume und nicht auf einzelne Monate oder Jahre. Allerdings gibt es bisher keine genaue Definition dafür, was genau als Überschreiten dieses Zieles angesehen wird.

In den zwölf Monaten von Juli 2023 bis Juni 2024 lag die globale Temperatur laut Copernicus-Daten bei durchschnittlich 1,64 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Jeder dieser Monate war weltweit der wärmste seiner Art seit Beginn der Aufzeichnungen. Eine solche Reihe von Monatsrekorden ist ungewöhnlich, allerdings gab es bereits eine ähnliche Serie in den Jahren 2015 und 2016.

Im Juni lag die durchschnittliche globale Oberflächen-Lufttemperatur bei 16,66 Grad. Dies sind 0,67 Grad über dem Durchschnitt für den Zeitraum von 1991 bis 2020 und sogar 0,14 Grad über dem vorherigen Höchstwert vom Juni 2023. Die europäische Durchschnittstemperatur im Juni übertraf den Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 um 1,57 Grad.

Außerhalb Europas waren die Temperaturen insbesondere im östlichen Kanada, dem Westen der USA, Mexiko, Brasilien, Nordsibirien, im Nahen Osten, Nordafrika und in der westlichen Antarktis besonders hoch. Laut Copernicus-Direktor Carlo Buontempo verdeutlicht diese Entwicklung „einen großen und anhaltenden Klimawandel“. Dieser sei unaufhaltsam, wenn die Menschen nicht ihr Verhalten änderen: „Wir werden zwangsläufig neue Rekorde erleben, wenn sich das Klima weiter erwärmt. Dies ist unvermeidlich, wenn wir nicht aufhören, Treibhausgase in die Atmosphäre und die Ozeane zu leiten.“

Der EU-Klimawandeldienst Copernicus liefert kontinuierlich wichtige Daten zur globalen Temperatur, dem Zustand der Meereisdecke und den Niederschlagsmengen. Diese Informationen basieren auf umfangreichen computergestützten Analysen, welche Milliarden von Messwerten aus verschiedensten Quellen wie Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen weltweit zusammenführen. Der Zeitraum der Datenerfassung erstreckt sich bis ins Jahr 1950, für einige Bereiche stehen sogar noch ältere Daten zur Verfügung.

Share.
Exit mobile version