Wenn Schwindel in Kombination mit Kopfschmerzen und Übelkeit auftritt, kann das viele Ursachen haben – von Migräne bis zur Gehirnerschütterung.

Schwindel ist ein Symptom, das im Rahmen zahlreicher Erkrankungen vorkommen kann. Hat die Person gleichzeitig Kopfschmerzen und Übelkeit, grenzt das die möglichen Ursachen ein.

Hilfreich sind für die Ärztin oder den Arzt zudem weitere Angaben, etwa,

  • wie lange Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit schon anhalten,
  • wie stark die Beschwerden sind,
  • ob die Person weitere Symptome bemerkt hat und wenn ja, welche (etwa Erbrechen, Fieber, Sehstörungen …),
  • ob den Beschwerden ein Unfall vorausgegangen ist,
  • ob bestimmte Vorerkrankungen bekannt sind und/oder
  • ob die Person Medikamente einnimmt und wenn ja, welche.

Je nachdem, welche Ursache die Ärztin oder der Arzt vermutet, schließen sich weitere Untersuchungen an.

Oft sind Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit relativ harmlos. Sind die Beschwerden jedoch sehr stark ausgeprägt und treten sie plötzlich auf, kann manchmal ein Schlaganfall dahinterstecken. Meist sind dann zusätzlich noch andere starke Symptome zu spüren. Dazu zählen etwa plötzliche Lähmungserscheinungen, Sprachstörungen oder Sehprobleme. Welche weiteren Beschwerden auf einen Schlaganfall hinweisen, lesen Sie hier. Im Zweifel sollten Betroffene oder Angehörige den Notruf (112) wählen.

Zu möglichen Ursachen für Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit in Kombination zählen etwa:

  • Migräne
  • Infekte, etwa Magen-Darm oder eine Grippe
  • Probleme mit dem Blutdruck, etwa zu niedriger Blutdruck
  • Gehirnerschütterung
  • Schlaganfall
  • Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Tumoren

Einige dieser möglichen Ursachen werden in den nächsten Kapiteln näher vorgestellt.

In diesem Text können nur einige von vielen möglichen Ursachen für Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit genannt werden.

Schwindel in Verbindung mit Kopfschmerzen und Übelkeit kann auf eine häufige Sonderform der Migräne hinweisen: die vestibuläre Migräne, die auch als Schwindelmigräne bekannt ist.

Typische Symptome dieser Migräneform sind attackenartige Schwindelanfälle, die oft mit Übelkeit und/oder Erbrechen und weiteren Beschwerden verbunden sind. Die Symptome können unterschiedlich lang anhalten.

Anschließend, währenddessen oder im Vorfeld entwickeln sich oft – aber nicht immer – die für Migräne charakteristischen, meist einseitigen Kopfschmerzen. Weitere mögliche Symptome sind Lärmempfindlichkeit, Lichtempfindlichkeit, Ohrgeräusche und Müdigkeit.

Eine Schwindelmigräne tritt manchmal ohne Kopfschmerzen auf. Dann ist es schwierig, sie von Erkrankungen zu unterscheiden, die mit Schwindel und Übelkeit einhergehen – etwa die Menière-Krankheit. (Mehr zu dieser Erkrankung lesen Sie hier.) Wichtig ist daher, immer wieder auftretenden und/oder starken Schwindel abklären zu lassen.

Die Behandlung einer vestibulären Migräne unterscheidet sich nicht von der einer „klassischen“ Migräne. Ausführliche Informationen zum Thema Migräne erhalten Sie hier.

Eine Gehirnerschütterung entsteht oft durch einen Sturz oder Schlag. Kopfschmerzen sind ein typisches Anzeichen. Schwindel und Übelkeit sind ebenfalls häufige Symptome. Weitere mögliche Beschwerden sind:

  • Sehstörungen
  • Gleichgewichtsprobleme
  • vorübergehende Erinnerungslücken, welche die Zeit kurz vor oder nach dem Ereignis betreffen
  • kurzfristige Benommenheit, Desorientierung, Konzentrationsprobleme
  • Ängstlichkeit, Gereiztheit

Eine Gehirnerschütterung klingt gewöhnlich von selbst wieder ab. Wichtig ist, dass sich die Person vor allem in den ersten Tagen körperlich und geistig schont.

Treten nach einer Kopfverletzung Beschwerden auf, sollten sich betroffene Personen sicherheitshalber untersuchen lassen, um schwerere Erkrankungen auszuschließen – etwa eine Hirnblutung. Im Zweifel ist es wichtig, den Notruf zu wählen (112).

Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit können auch im Rahmen eines Schlaganfalls auftreten. In der Regel hat die Person bei einem Schlaganfall jedoch weitere Beschwerden, die auf eine Störung der Hirnfunktion hinweisen. Dazu zählen etwa:

  • einseitige Muskelschwäche oder -lähmung, etwa eines Arms oder einer Körperhälfte
  • Taubheitsgefühle, zum Beispiel im Arm
  • Eine verwaschene Sprache, Schwierigkeiten beim Sprechen und/oder Verstehen
  • Schluckprobleme
  • Sehstörungen, zum Beispiel Doppelbilder
  • Gangunsicherheit, Gleichgewichtsstörungen
  • Verwirrtheit
  • Erbrechen
  • Benommenheit
  • Bewusstlosigkeit

Kommt es in Verbindung mit einem Schlaganfall zu Kopfschmerzen, sind diese in der Regel sehr stark ausgeprägt und nahezu unerträglich.

Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Bei einem Verdacht gilt daher: Sofort den Rettungsdienst (112) rufen!

Wenn eine Person über Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen klagt, könnte sich ein Infekt dahinter verbergen.

Zum Beispiel kann ein Magen-Darm-Infekt neben Übelkeit, Erbrechen und Durchfall mit Beschwerden wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Mattigkeit verbunden sein. Durch Erbrechen und Durchfall geht viel Flüssigkeit verloren, sodass zusätzlich Symptome einer Austrocknung auftreten können. Dazu zählen unter anderem Kopfschmerzen und Schwindel. Weitere mögliche Anzeichen einer Austrocknung sind etwa:

  • eine schlechte allgemeine Verfassung, Benommenheit
  • eingefallene Augen, Wangen oder Gesichtspartie
  • beschleunigte Atmung und schnellerer Herzschlag
  • schlaffe Haut: Wird sie etwa am Arm leicht zusammengedrückt, bleibt eine Falte zurück.
  • trockene Augen, Lippen und Zunge
  • starker Durst
  • dunkler Urin, fehlender Harndrang
  • eventuell Brustschmerzen, Muskelkrämpfe

Wichtig ist, den Flüssigkeitsmangel so rasch wie möglich auszugleichen.

Auch andere Infekte wie etwa eine Grippe können mit Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit verbunden sein. Eine Lebensmittelvergiftung kann ebenfalls zu solchen Symptomen führen. (Mehr dazu lesen Sie hier.)

Beschwerden wie Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen können auf einen niedrigen Blutdruck (Hypotonie) hinweisen. Weitere mögliche Symptome sind unter anderem:

  • Schwäche, Benommenheit
  • Müdigkeit, Antriebslosigkeit
  • Frieren, kalte Füße und Hände
  • Zittern
  • Blässe
  • Flimmern oder Schwarzwerden vor den Augen
  • Konzentrationsstörungen
  • Herzklopfen

Ein zu hoher Blutdruck (Hypertonie) macht sich hingegen meist zunächst nicht bemerkbar. Sind die Werte jedoch sehr hoch und kommt es dadurch zu Beschwerden, sprechen Fachleute von einem hypertensiven Notfall. Mögliche Symptome sind dann – neben sehr hohen Blutdruckwerten – unter anderem Schmerzen in der Brust, Atemnot, Schwindel, starke Kopfschmerzen, Sehstörungen, Sprechstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Lähmungen oder Krampfanfälle. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Kopfschmerzen in Verbindung mit Schwindel und Übelkeit sind oft relativ harmlos. Manchmal verbirgt sich dahinter jedoch eine ernste Erkrankung. Wenn Beschwerden länger anhalten und/oder stark ausgeprägt sind, ist daher grundsätzlich eine ärztliche Untersuchung zu empfehlen.

Sind die Symptome sehr stark oder ungewöhnlich, sollten Betroffene nicht zögern und den Notruf wählen.

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