Die Bundesregierung argumentiert, dass sich das Verkehrsaufkommen auf dem Autobahnnetz in den letzten sechzig Jahren mehr als verfünffacht habe.

Die Schweizer Wähler stimmten am Sonntag mit „Nein“ für größere Autobahnen, „Nein“ für einfachere Räumungen und strengere Untervermietungsregeln und „Ja“ für ein neues Finanzierungsmodell für das Gesundheitswesen.

Der Vorschlag der Schweizer Regierung, 5,3 Millionen Euro für den Ausbau von Autobahnen und den Bau neuer Straßen an sechs wichtigen Standorten bereitzustellen, darunter in der Nähe von Bern sowie zwischen Genf und Lausanne, wurde von 52,7 % der Stimmberechtigten abgelehnt.

Der Plan, der letztes Jahr vom Parlament verabschiedet wurde, stieß auf den Widerstand derjenigen, die sich Sorgen um seine Auswirkungen auf die Umwelt und seine Wirksamkeit machten.

Die Bundesregierung argumentiert, dass sich das Verkehrsaufkommen auf dem Autobahnnetz in den letzten 60 Jahren mehr als verfünffacht habe.

Das Ergebnis wurde von den Grünen gefeiert, die den Vorschlag als „eine veraltete Verkehrspolitik“ bezeichneten.

Gemeinsam mit Linken und Umweltverbänden kämpften die Grünen gegen das Projekt und verwiesen auf dessen Auswirkungen auf die Umwelt sowie auf die Sorge, dass breitere Straßen nur zu mehr Verkehr führen würden. Sie plädieren nun dafür, die Gelder für den öffentlichen Nahverkehr, die aktive Mobilität und die Sanierung bestehender Autobahnen zu verwenden.

Mattea Meyer vom Nein-Lager zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis des Referendums.

„Es freut mich unglaublich, dass ein Großteil der Bevölkerung keinen Autobahnausbau will, sondern sich mehr Klimaschutz, eine klimaverträgliche Verkehrswende wünscht, was der Autobahnausbau nicht ist“, sagte sie.

Lokalen Medien zufolge soll die Ja-Kampagne dieser Entscheidung entgegenwirken und plant, Erweiterungsprojekte separat durch Agglomerationsprogramme voranzutreiben, wodurch die Chance auf kantonale Volksabstimmungen verringert wird.

Nein zu einfacheren Räumungen

Am Sonntag entschieden die Schweizer Stimmberechtigten über mehrere Wohnungsthemen wie Untervermietung und Mietkündigung.

53,8 % von ihnen lehnten den Vorschlag ab, der es Vermietern erleichtern würde, Mietverträge vorzeitig zu kündigen, um Immobilien für eigene Zwecke zu nutzen.

Darüber hinaus stimmten 51,6 % gegen eine geplante strengere Regelung der Untervermietung von Wohn- und Gewerbeimmobilien. Lokalen Medien zufolge erregten diese Probleme große Aufmerksamkeit, da das Mietrecht die Mehrheit der Schweizer Bürger betrifft und etwa 60 % der Bevölkerung ihre Häuser vermietet, was die höchste Rate in Europa darstellt.

Der Vorschlag, die Räumungsregeln zu lockern, stieß vor allem in den französischsprachigen Kantonen auf heftigen Widerstand. In Genf waren 67,8 % der Wähler aufgrund der anhaltenden Wohnungsnot in der Stadt gegen den Plan.

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