Marvin Schwäbe feiert am Dienstagabend sein Comeback zwischen den Pfosten für den 1. FC Köln. Trainer Struber spricht darüber, wie es nach dem DFB-Pokal im Tor weitergeht.

164 Tage sind für Marvin Schwäbe vergangen, ehe er wieder in einem Pflichtspiel für den 1. FC Köln auf dem Feld stehen durfte. Am 18. Mai 2024 hatte der Torhüter beim 1. FC Heidenheim vier Gegentreffer kassiert, wodurch der Abstieg der Kölner besiegelt wurde. Seitdem stand Jonas Urbig im Tor. Deutlich besser lief am Dienstagabend Schwäbes Comeback.

Beim 3:0-Erfolg im DFB-Pokal über Holstein Kiel wurde Schwäbe zwar nicht nennenswert gefordert. Dennoch lieferte der Keeper gegen den Bundesligisten insgesamt eine fehlerlose Leistung ab. Nach einer Faustabwehr in der 88. Minute schallten daher auch lautstarke „Marvin Schwäbe“-Rufe durch das Müngersdorfer Stadion.

Entsprechend glücklich war der Torhüter, der vor der Saison seinen Status als Nummer eins an Jonas Urbig verloren hatte, nach dem Spiel. „Gänsehaut pur, kann ich dazu nur sagen“, kommentierte Schwäbe am „Sky“-Mikrofon die Sprechchöre für seine Person.

So schön der Abend für Schwäbe am Dienstag auch war, so kompliziert macht er die Situation für Trainer Gerhard Struber. Der Österreicher hatte sich aufgrund von Schwäbes Professionalität und guten Trainingsleistungen im Pokal für den 29-Jährigen entschieden. Der fehlerfreie Auftritt Schwäbes führt jedoch nun zwangsläufig zu der Frage, ob seinem Keeper-Kollegen Jonas Urbig auch im Ligabetrieb die Bank droht.

Unmittelbar nach dem Spiel ließ der Trainer diese Frage noch offen. „Ich habe ihn gut gesehen“, lautete Strubers erster knapper Kommentar zu Schwäbes Leistung. Auf weitere Nachfrage erklärte der 47-Jährige schließlich: „Das bedeutet für das Wochenend-Spiel erst mal gar nichts. Marvin hat das ordentlich gemacht – auch nicht überraschend aus meiner Sicht. Wir werden sehen, wie sich die Situation entwickelt.“

Hätte sich Struber im Vorfeld auf Schwäbe als reinen Pokal-Torhüter festgelegt, hätte er dies freilich am Dienstagabend kommunizieren und Urbig für das bevorstehende Spiel bei Hertha BSC sein Vertrauen aussprechen können. Dass er dies explizit nicht getan hat, könnte am Ende für einen Einsatz von Schwäbe sprechen.

Struber, der nach den zwei bitteren Pleiten in der 2. Liga bereits um seinen Job bangen muss, befindet sich auch auf der Suche nach Stabilität. Und da könnte der erfahrene Marvin Schwäbe womöglich die Lösung sein. „Unsere Nummer zwei, der Marvin Schwäbe, hat unter Beweis gestellt, wie gut er ist. Nicht mehr und nicht weniger“, sagte Struber.

Der FC hatte sich dabei im Sommer frühzeitig auf Urbig als neue Nummer eins festgelegt – sogar noch bevor Gerhard Struber sein erstes Training am Geißbockheim geleitet hatte. Grund dafür war, dass Schwäbe, so die Aussagen der FC-Verantwortlichen, bereits vor dem Abstieg für den Zweitliga-Fall seinen Wechselwunsch geäußert haben soll. Dieser Darstellung widersprach der Keeper allerdings im Laufe des Saisonstartes.

Auf dem Platz verhält sich Schwäbe jedoch bis heute professionell – was ihm am Dienstagabend auch den Einsatz im DFB-Pokal bescherte. „Für mich ging es darum, das Gefühl wieder einzufangen, die Gänsehaut aufleben zu lassen und das Ganze zu genießen. Das hat mir die Mannschaft relativ einfach gemacht“, freute sich Schwäbe nach dem Pokal-Erfolg in der „Sportschau“.

Wie es nun weitergeht, konnte jedoch auch Schwäbe selbst nicht prognostizieren. „Es würde mich natürlich freuen“, sagte Schwäbe auf die Frage nach weiteren Einsätzen. Das jedoch müsse man „den Trainer fragen“. Dieser scheint sich allerdings, zumindest öffentlich, selbst noch nicht festgelegt zu haben.

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