Bonität im Blick
Schufa-Daten jetzt kostenlos abrufbar – so geht’s
29.11.2024 – 15:57 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Schufa vereinfacht den Zugang zu Bonitätsdaten. Verbraucher erhalten erstmals kostenlosen Einblick in ihre gespeicherten Informationen.
Die Schufa Holding AG, Deutschlands bekannteste Wirtschaftsauskunftei, hat einen großen Schritt in Richtung Transparenz unternommen und stellt Verbrauchern künftig ihre persönlichen Bonitätsdaten kostenlos und digital zur Verfügung. Über die App der Schufa-Tochter Bonify erhalten Nutzer nun rund um die Uhr Einblick in ihre gespeicherten Daten.
Die neue Funktion ermöglicht es Verbrauchern, zwölf Monate rückwirkend zu prüfen, welche Unternehmen Informationen über sie bei der Schufa angefragt haben. Wie die Schufa in einer Pressemitteilung bekannt gab, umfasst der Einblick auch Details zu bestehenden Verträgen wie Kreditkarten, Girokonten, Raten- und Immobilienkrediten. Diese Informationen waren bisher nur per kostenloser Datenkopie auf dem Postweg oder über kostenpflichtige Schufa-Abonnements zugänglich.
Um die neuen Funktionen nutzen zu können, müssen Verbraucher sich zunächst bei Bonify registrieren und ihre Identität bestätigen. Dies erfolgt entweder mit einer eID-Karte oder einem elektronischen Personalausweis (ausgestellt nach 2017) in Verbindung mit einem NFC-fähigen Smartphone.
Die Bonify-App, die seit 2022 der Schufa gehört, ermöglicht bereits seit Mitte 2023 Nutzern, ihren individuellen Schufa-Basisscore einzusehen. Seit Januar 2024 können Nutzer auch ihre Negativeinträge überprüfen. Seit Juni 2024 informiert ein kostenloser Benachrichtigungsservice über neue Einträge.
Tanja Birkholz, Vorstandsvorsitzende der Schufa, erklärt: „Wir freuen uns sehr, dass uns dank Bonify dieser weitere Schritt hin zur digitalen Transparenz der bei der Schufa gespeicherten Daten gelungen ist.“ Die Daten werden quartalsweise aktualisiert. Wer tagesaktuelle Informationen benötigt, muss weiterhin auf kostenpflichtige Abo-Dienste zurückgreifen.
Die App verfügt auch über eine „Fehler melden“-Funktion. Nutzer können damit direkt auf fehlerhafte Einträge hinweisen und werden zum Schufa-Hilfeportal weitergeleitet, wo sie ihre Daten korrigieren oder aktualisieren lassen können.
Parallel arbeitet die Schufa an einer Vereinfachung ihres Scoring-Systems. Der neue Score soll künftig mit deutlich weniger Einflussfaktoren auskommen. Statt bis zu 50 Parametern sollen nur noch 10 bis 15 Faktoren in die Bewertung einfließen. Diese vierte Generation des Schufa-Scores befindet sich derzeit in der Entwicklungs- und Erprobungsphase.