Salonellen, Zecken und Co.

Sommerferien: Welche Risiken in Deutschland lauern

Aktualisiert am 25.06.2025 – 10:02 UhrLesedauer: 3 Min.

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Sommerurlaub in Deutschland: Auch hier kann es zu gesundheitlichen Notfällen kommen. (Quelle: IMAGO/Andre Gschweng)

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Zu Beginn der Sommerferien zieht es viele zu heimischen Erholungsorten. Doch auch in Deutschland müssen Urlauber auf gesundheitliche Gefahren achten.

Mit dem Beginn der Sommerferien rollt die Urlaubswelle an. Viele Menschen suchen Entspannung in der Heimat zwischen Ostsee und Alpen. Welche Gesundheitsgefahren im eigenen Land lauern.

Die Sommerzeit ist auch Hochsaison für bakterielle Lebensmittelinfektionen, die zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen können. Salmonellen werden vor allem durch unzureichend erhitzte Eier oder eihaltige Speisen sowie durch rohes oder nicht durchgebratenes Fleisch übertragen.

Da reicht es schon, wenn Lebensmittel beim Picknick oder beim Grillen nicht gut gekühlt werden oder Keime vom Fleisch auf den Salat geraten. Die Folgen können Magen-Darm-Erkrankungen, Kopf- und Bauchschmerzen oder Fieber sein. Hauptquelle für Campylobacterinfektionen sind unzureichend erhitztes Geflügelfleisch. Aber auch Rohmilch kann die Bakterien übertragen.

Zecken können den Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen, einer virusbedingten Hirnhaut- oder Gehirnentzündung. In deutschlandweit 183 Kreisen besteht dem Robert-Koch-Institut zufolge mittlerweile ein erhöhtes FSME-Risiko, vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und im südöstlichen Brandenburg.

Im vergangenen Jahr wurde mit 686 FSME-Fällen die zweithöchste Zahl seit dem Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001 gezählt. Urlauber sollten sich etwa mit langer Kleidung und Abwehrspray schützen oder sich impfen lassen. Muss es schnell gehen, können zwei Impfungen im Abstand von 14 Tagen gegeben werden.

FSME und Borreliose können von Zecken übertragen werden. (Quelle: IMAGO/Robin Loznak)

Am häufigsten übertragen Zecken die von Bakterien verursachte Lyme-Borreliose, die Nervensysteme und Gelenke schädigen kann. Die Schätzungen zu den Krankheitsfällen schwanken sehr stark zwischen 40.000 und 120.000 pro Jahr. Borrelien in Zecken gibt es in ganz Deutschland, wobei die Belastung regional sehr unterschiedlich sein kann. Eine Schutzimpfung dagegen gibt es nicht. Früh erkannt, lässt sich die Infektion aber gut mit Antibiotika behandeln.

Unangenehm kann für Schwimmer in Nord- und Ostsee eine Begegnung mit der Gelben Haarqualle, auch Feuerqualle genannt, werden. Ihre Nesselkapseln können mit ihrem Gift allergische Reaktionen und Hautrötungen hervorrufen. Gelbe Haarquallen sind im Oberflächenwasser der Ostsee eher selten, gelangen durch Wind aber manchmal in die Badebereiche.

Die betroffenen Stellen sollten mit Meerwasser abgespült werden. Auch Sand kann auf die betreffende Stelle aufgetragen und nach dem Antrocknen vorsichtig abgeschabt werden, zum Beispiel mit einem Messerrücken. Juckreizlindernde Salbe hilft ebenfalls. Nicht mit Süßwasser oder etwa Desinfektionsalkohol abspülen, weil sonst weitere Nesselkapseln platzen.

Kontakt mit der Gelben Haarqualle kann Hautirritationen hervorrufen. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Andrey Nekrasov)

Vibrionen sind natürlicher Bestandteil salzhaltiger Meere und kommen vor allem im Boden vor. Sobald die Wassertemperatur über 20 Grad Celsius steigt, vermehren sie sich sprunghaft. Vibrionen können beim Baden oder Wasserwaten in verletzte Haut eindringen und in seltenen Fällen schwere Wundinfektionen hervorrufen. Diese sind an einer Rötung, Schwellung oder Blasenbildung erkennbar. Die Infektion kann auch Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung verursachen.

In den vergangenen Jahren gab es an der Ostsee zahlreiche Erkrankungen und auch einige Todesfälle. Gefährdet sind vor allem Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder mit chronischen Krankheiten.

Manche Badegewässer sind durch Cyanobakterien, sogenannte Blaualgen, verunreinigt. Explosionsartige Blaualgenblüten treten vor allem in den Sommermonaten bei hohen Wassertemperaturen auf. Einige Seen wurden aber bereits in den vergangenen Tagen gesperrt.

Eine Gewässerbelastung mit Cyanobakterien ist an der eingeschränkten Sicht, einer gelbbraunen oder blaugrünen Verfärbung des Wassers, Schlierenbildung oder Algenteppichen an der Oberfläche zu erkennen. Bei starker Belastung raten die Gesundheitsbehörden vom Baden in dem trüben Wasser ab. Es kann zu allergischen Haut- und Schleimhautreizungen kommen. Beim Verschlucken von Wasser können Durchfälle auftreten.

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