Bei Joko und Klaas

„Ehrlich und fair“: Versprechen von Scholz, Merz und Habeck

12.12.2024 – 07:14 UhrLesedauer: 2 Min.

Haben eine faire Auseinandersetzung im Wahlkampf abgekündigt: Friedrich Merz (l.), Olaf Scholz (M.) und Robert Habeck (r.) (Fotomontage). (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON/imago)

Der Wahlkampf droht schmutzig zu werden, schon jetzt schießt so manch ein Politiker übers Ziel hinaus. Die Kanzlerkandidaten Merz, Scholz und Habeck werben nun für mehr Fairness – und werden sich daran messen lassen müssen.

Die Kanzlerkandidaten von SPD, Union und Grünen haben sich und den Wählern einen fairen und respektvollen Wahlkampf versprochen. Das sei das Wesen der Demokratie: um die besten Lösungen zu ringen, ohne sich gegenseitig herabzusetzen oder zu verletzen. Das machten Kanzler Olaf Scholz (SPD), Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in der Sendung „15 Minuten“ von Joko und Klaas auf Pro7 deutlich.

Die beiden Entertainer Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf stellten für die Einzelauftritte der drei Kanzlerkandidaten 15 Minuten Sendezeit zur Verfügung, die sie zuvor in ihrer Show vom Sender gewonnen hatten. Was haben die drei versprochen?

Der Kanzlerkandidat der SPD, Olaf Scholz mahnte: „Trotz aller nötigen Zuspitzung, trotz allem Ringen um Unterschiede müssen wir ehrlich und fair bleiben“. Der Wahlkampf diene dazu, Unterschiede aufzuzeigen. „Nach dem Wahltag geht es aber auch wieder darum, Gemeinsamkeiten auszuloten, Brücken zu bauen, Kompromisse zu schmieden, dafür brauchen wir einander“, so Scholz, der wie die anderen allein auf einem Stuhl im Scheinwerferlicht einer ansonsten dunklen Bühne saß.

Es läge gemeinsam an allen demokratischen Politikerinnen und Politikern, den Medien und jedem Einzelnen: „Lassen wir uns einander vertrauen. Ich bin heute hier, um genau das zu versprechen.“

Auch der Oppositionschef und Unionskanzlerkandidat Merz plädierte für eine respektvolle Auseinandersetzung: „Demokratie ist eben streitbar, aber sie ist genau deshalb auch lernfähig.“ Bei allen Meinungsunterschieden in der Sache sage er aus tiefster Überzeugung: „Olaf Scholz und Robert Habeck sind keine Feinde. Sie sind politische Konkurrenten und Wettbewerber.“

Nur wenn man davon ausgehe, dass der andere auch einmal recht haben könne, werde man zu gemeinsamen Lösungen finden, so Merz. „Wir werden auch weiterhin, und das verspreche ich Ihnen, den Regeln des Anstands und des persönlichen Respekts in jedem Moment folgen.“

Auch der grüne Vizekanzler versprach einen klaren, aber respektvollen Wahlkampf. „Olaf Scholz und Friedrich Merz würden andere Bundeskanzler als ich. Aber wie ich fühlen sie sich dem Wohle des Landes verpflichtet.“ Alle drei eine, dass sie nach den gemeinsamen Regeln der liberalen Demokratie spielten. In den nächsten Monaten würden die Parteien um Positionen ringen und sich kritisieren. Aber: „Man trifft sich immer zweimal im Leben“, so Habeck. In diesem Geist wolle er den Wahlkampf führen.

Der grüne Kanzlerkandidat riet den Wählern auch, sich nicht einreden zu lassen, mit einer anderen Regierung werde alles anders, „weil wieder irgendwelche Wenden herbeigerufen werden“. Die Wirklichkeit, mit der sich jede Regierung, gleich welcher Konstellation, auseinandersetzen müsse, sei dieselbe: „Wir leben mit der Gleichzeitigkeit der Krisen. Wir können sicher durch diese Krisen steuern, wenn wir Lösungen für die Probleme anbieten, statt die Probleme zu beklagen.“

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