Hält sich die Erkältung hartnäckig, wünschen sich viele Menschen schnelle Hilfe. Warum die zahlreichen Geheimtipps im Internet allerdings nicht immer ratsam sind.

Ein Schnupfen, auch als Erkältung oder grippaler Infekt bezeichnet, ist normalerweise ein harmloser Virusinfekt. Halten die Symptome jedoch länger als zehn Tage an oder kommt der Schnupfen immer wieder, sollten Sie das nicht ignorieren. Welche Geheimtipps Ihnen in diesem Fall wirklich helfen und wann Sie besser zum Arzt gehen sollen.

Geheimtipps gegen Schnupfen: Was hilft wirklich?

Oft werden Hausmittel oder frei verkäufliche Präparate aus der Apotheke oder Drogerie gegen eine Erkältung empfohlen. Jedoch helfen diese „Geheimtipps“ nicht immer. Ein Überblick über die gängigsten Empfehlungen bei hartnäckigem Schnupfen:

Antibiotika greifen Bakterien an, helfen aber nicht gegen Erkältungsviren. Nehmen Sie daher keine alten Antibiotika ein, falls diese von einer früheren Erkrankung übriggeblieben sind.

Eine bestimmte Menge an Vitamin C ist für die Gesundheit unentbehrlich. Die meisten Menschen nehmen aber schon mit der täglichen Nahrung ausreichende Mengen auf, etwa über frische Paprika oder Zitrusfrüchte. Darüber hinaus täglich vorbeugend Vitamin C-Präparate einzunehmen, scheint dem Durchschnittsmenschen laut dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) aber nicht dabei zu helfen, Erkältungen vorzubeugen.

Zusätzliches Vitamin C kann lediglich die Dauer der Beschwerden um etwa zehn Prozent verkürzen – bei 10 Tagen wären es dann nur 9 Tage. Erst mit der Einnahme zu beginnen, wenn der Schnupfen schon da ist, wirkt sich dagegen nicht auf die Erkältung aus.

Der Extrakt aus der Wurzel des Sonnenhuts wird traditionell vorbeugend oder auch während einer Erkältung angewendet. Allerdings gibt es nur wenige Studien zur Wirksamkeit von Echinacea-Extrakt am Menschen – zum Teil liefern diese zudem widersprüchliche Ergebnisse. Vereinzelt lassen die Studien jedoch vermuten, dass Echinacea eine Erkältung verkürzen und die Symptome abmildern kann, wenn man den Extrakt direkt zu Beginn einer Erkältung einnimmt.

Beachten Sie jedoch: Es gibt verschiedene Arten von Echinacea. Am besten untersucht ist der Extrakt des Purpur-Sonnenhuts (Echinacea purpurea). Allgemein gelten alle Echinacea-Extrakte (auch Echinacea angustifolia und Echinacea pallida) für gesunde Erwachsene als sicher. Sie können jedoch mit vielen Medikamenten wechselwirken. Fragen Sie daher Ihren Arzt, bevor Sie Echinacea einnehmen.

Zink ist ein sogenanntes essenzielles Spurenelement. Das heißt, Zink ist ein lebenswichtiger Nährstoff, den der menschliche Körper nicht selbst herstellen kann. Es muss also über die Nahrung aufgenommen werden, etwa über Vollkorngetreide, Nüsse oder Käse. Ein Mangel an Zink kann unter anderem zu Immunschwäche führen. Daher wird das Spurenelement oft als Immunbooster gegen Erkältungen beworben.

Allerdings ist die Studienlage zur Wirksamkeit bei Erkältungen nicht eindeutig. Einige Studien deuten darauf hin, dass Zinkpräparate die Dauer einer Erkältung verkürzen können (etwa um einen Tag). Aber nicht alle Studien haben diesen Effekt gezeigt. Zudem sollten Sie Zink nicht unkontrolliert einnehmen, denn das Spurenelement kann auch Nebenwirkungen haben. Sprechen Sie daher immer mit Ihrem Arzt, bevor Sie Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.

Ätherische Öle aus Salbei, Thymian, Kamille

Ob als Erkältungsbad oder zur Inhalation – viele Menschen fügen ätherische Öle oder Kräuterauszüge hinzu, um Husten zu lindern oder die verstopfte Nase freizubekommen. Dabei sollten Sie aber nicht einfach irgendeinen Zusatz nehmen. Denn auch pflanzliche Mittel können eine Erkältung verschlimmern.

So unterstützt Salbei die Schleimhautoberfläche, ihr natürliches Milieu wiederherzustellen und auf diese Weise die Viren loszuwerden. Thymian wird traditionell als schleimlösendes Mittel eingesetzt und soll den Hustenreiz bessern. Auch Efeu-Extrakte können möglicherweise gegen schleimigen Husten helfen.

Kamille ist gerade bei trockenem Husten allerdings keine gute Wahl als Badezusatz oder zum Inhalieren. Sie wirkt austrocknend, was bei trockenem Husten kontraproduktiv ist. Seien Sie zudem vorsichtig mit Minzöl. Insbesondere Säuglinge und Kleinkinder können darauf heftig reagieren. Mitunter sind sogar Krämpfe oder ein Atemstillstand möglich.

Schnupfen geht nicht weg – daran kann es liegen

Hinter dem Oberbegriff Erkältung verbirgt sich eine durch Viren ausgelöste Infektion der Atemwege. Bis zu 200 verschiedene Viren können eine Erkältung verursachen. Übertragen werden die Viren durch Tröpfcheninfektion – das heißt durch Niesen und Husten – oder über engen Kontakt mit Infizierten.

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