Oft tauchen sie unvermittelt auf: Schmerzen in den Fingern, die wie Nadelstiche empfunden werden. Welche Auslöser es gibt – und was dagegen helfen kann.

Stechende Schmerzen in den Fingern, die oft als Nadelstiche beschrieben werden, können plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten. Manchmal betreffen sie nur einzelne Finger, in anderen Fällen gleich mehrere. Auch in ihrer Dauer gibt es große Unterschiede. Manche Betroffene berichten von kurzzeitigen Schmerzen, andere von langanhaltenden Beschwerden. Die Ursache dafür herauszufinden, ist nicht immer leicht. Welche dahinterstecken können und wann Sie besser einen Arzt aufsuchen sollten, erfahren Sie in diesem Text.

Stechende Schmerzen im Finger können verschiedene Auslöser haben. Häufig tritt der Schmerz durch Nervenreizungen auf, etwa beim Karpaltunnelsyndrom. Hierbei ist der Medianusnerv im Handgelenk eingeklemmt, was neben stechenden Schmerzen auch Kribbeln und Taubheitsgefühle in den Fingern auslösen kann. Auch das sogenannte Ulnarisrinnen-Syndrom kommt als Ursache infrage. Ist der Ulnarisnerv im Ellenbogenbereich gereizt, kann dies zu Sensibilitätsstörungen und stechenden Schmerzen in den kleinen Fingern und im Ringfinger führen.

Durchblutungsstörungen können ebenfalls solche Beschwerden verursachen. Sie spielen besonders bei Kälte oder bei bestimmten Erkrankungen wie dem Raynaud-Syndrom eine Rolle.

Manchmal können auch Entzündungen der Gelenke, wie bei Arthritis oder Sehnenentzündungen, stechende Schmerzen im Finger hervorrufen. In seltenen Fällen können Alkoholmissbrauch oder ein Vitaminmangel (insbesondere Vitamin B12) zu Nervenschädigungen führen, die ähnliche Beschwerden hervorrufen.

Häufiger sind eher harmlosere Verletzungen, Fremdkörper (Splitter zum Beispiel) oder Nagelbettentzündungen Ursachen für Schmerzen im Finger.

Die Behandlung von Schmerzen im Finger hängt stark von der Ursache ab. Bei Nervenreizungen wie dem Karpaltunnelsyndrom können Schonung und spezielle Handgelenkschienen helfen, die Symptome zu lindern. In einigen Fällen wird auch eine Physiotherapie empfohlen, um den Druck auf den Nerv zu verringern. Entzündungshemmende Medikamente, wie nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), können ebenfalls eingesetzt werden, um Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren. Bei einer Nervenverletzung kann in manchen Fällen eine Operation erforderlich sein, um den Druck auf den betroffenen Nerv zu lindern.

Bei Durchblutungsstörungen ist es ratsam, die Finger warmzuhalten und Stress oder Rauchen zu vermeiden, da dies die Gefäße weiter verengen kann. In schwerwiegenden Fällen, wie bei Arthritis oder Sehnenentzündungen, kann eine gezielte Therapie erforderlich sein, die entzündungshemmende Medikamente oder Cortison-Injektionen beinhaltet.

Wenn der Schmerz auf einen Vitaminmangel zurückzuführen ist, kann die Einnahme von Vitamin-B12-Präparaten zur Verbesserung der Nervenfunktion beitragen.

Stechende Schmerzen im Finger können unterschiedliche Ursachen haben, von harmlosen Nervenreizungen bis hin zu ernsteren Erkrankungen wie dem Karpaltunnelsyndrom oder Durchblutungsstörungen. Eine genaue Diagnose ist wichtig, um eine passende Behandlung einzuleiten. Dabei kommen meist Schonung, entzündungshemmende Medikamente und Physiotherapie infrage. Bei schwerwiegenden Beschwerden oder dem Verdacht auf Nervenschäden ist immer eine ärztliche Untersuchung ratsam.

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