Wird Aufstrich teurer?
Schlechte Ernte: Konfitürenhersteller in der Krise
28.11.2024 – 14:01 UhrLesedauer: 2 Min.
Noch ist der erhöhte Preis für Konfitüren und Obstkonserven nicht an die Verbraucher weitergegeben worden. Worüber die Hersteller klagen.
Das Jahr 2024 war geprägt von Wetterextremen. Neben anhaltender Dürre und damit verbundenen Waldbränden in einigen Ländern gab es in anderen Hurrikans, schwere Stürme und Überschwemmungen. Das bekommt nun auch die Konfitürenindustrie zu spüren.
Wie die „Lebensmittel Zeitung“ berichtet, beklagt der Bundesverband der obst-, gemüse und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) eine wetterbedingt „katastrophale“ Obsternte. Das hat wiederum zu massiv steigenden Rohwarenpreisen geführt.
Dennoch spiegelt sich dieser Preisanstieg laut dem Branchenverband der Konfitürenindustrie bislang noch nicht in den Preisen wider, die Verbraucher zahlen. Stattdessen hätten die größten Lebensmittelhändler darauf bestanden, dass ihre Lieferanten die Preise senken.
Die Folge sei, dass „die Schere zwischen Kosten und Einnahmen für die deutschen Hersteller von Konfitüre und Obstkonserven immer weiter auseinandergeht“, wie es in der Mitteilung heißt. In einigen Fällen könnten Unternehmen unter diesen Umständen nicht mehr in der Lage sein, ihre Produkte zu liefern.
Nach Angaben des BOGK liegen die Erntemengen von Äpfeln, Sauerkirschen, Erdbeeren und Beerenfrüchten im Durchschnitt ein Drittel unter den Erwartungen. Besonders gravierend sei die Situation bei Sauerkirschen, wo 60 Prozent der erwarteten Ernte ausblieben. Pfirsiche und Aprikosen wurden zwar in ausreichenden Mengen geerntet, aber die Früchte waren oft zu klein und qualitativ nicht geeignet für die Weiterverarbeitung zu Konfitüre. In anderen Ländern wie Polen, Ungarn, Griechenland, Spanien und Italien sei die Lage ebenfalls besorgniserregend.