Scharlach zählt zu den klassischen Kinderkrankheiten. Aber auch Erwachsene können sich anstecken. Erfahren Sie, welche Symptome typisch sind, wie Scharlach behandelt wird und ob es eine Impfung gegen Scharlach gibt.
Das Wichtigste im Überblick
Scharlach ist weit verbreitet: 5 von 1.000 Kindern erkranken innerhalb eines Jahres daran. Darunter sind vor allem Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren. In dieser Altersgruppe zählt Scharlach zu den häufigsten durch Bakterien verursachen Infektionskrankheiten.
Was viele nicht wissen: Erwachsene können ebenfalls an Scharlach erkranken.
Bei ersten Anzeichen einer möglichen Infektion gilt es, den Kontakt zu anderen Personen zu meiden, denn Scharlach ist hoch ansteckend.
Scharlach bei Erwachsenen
Kinder oder Erwachsene: Jeder kann sich mit Scharlach anstecken – unabhängig vom Alter. Scharlach tritt zwar vor allem bei Kindern auf. Erwachsene können jedoch ebenfalls erkranken.
Grundsätzlich können Erwachsenen die gleichen Symptome zeigen wie Kinder. Dennoch wird Scharlach bei Erwachsenen häufig nicht schnell erkannt: Viele Betroffene kommen nicht auf den Gedanken, sich als Erwachsene mit einer „Kinderkrankheit“ angesteckt zu haben.
Möglicherweise begeben sich Erwachsene daher erst spät in Behandlung. Ohne Therapie ist das Risiko für mögliche Komplikationen etwas erhöht.
Bei Symptomen wie Ausschlag, Fieber und Halsbeschwerden sollen auch Erwachsene an Scharlach als mögliche Ursache denken.
Eine Scharlachinfektion schützt nicht vor einer erneuten Ansteckung
Dass auch Erwachsene gelegentlich an Scharlach erkranken, hat einen Grund: Anders als bei vielen anderen Kinderkrankheiten sind Infizierte nach einer durchgemachten Erkrankung nicht immun, sondern können später erneut Scharlach bekommen. Das bedeutet, dass auch Erwachsene, die bereits als Kind Scharlach hatten, nicht vor der Krankheit geschützt sind.
Der Grund: Die verursachenden Bakterien können je nach Stamm unterschiedliche Giftstoffe bilden. Eine erkrankte Person ist künftig nur gegen den jeweiligen Giftstoff immun, den das Bakterium hauptsächlich in seinem Körper abgegeben hat – gegen die Giftstoffe anderer Bakterienstämme jedoch nicht.
Diese Symptome weisen auf Scharlach hin
Typische Symptome von Scharlach sind:
- Hautausschlag
- Fieber
- entzündete Mandeln mit Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
- eine tiefrot gefärbte Zunge (sog. Himbeerzunge)
Zu Beginn der Erkrankung ist noch kein Hautausschlag zu sehen. Vielmehr haben die Betroffenen in dieser Anfangsphase Symptome wie Kopfschmerzen, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Ein geröteter Gaumen oder Rachen ist ebenfalls ein mögliches Anzeichen für Scharlach. Auf den hochroten Mandeln können weiße Beläge zu sehen sein. Ebenfalls typisch ist ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl.
Zudem entwickeln viele Erkrankte meist rasch ansteigendes Fieber, welches mit Schüttelfrost einhergehen kann. Insbesondere Kinder zeigen häufiger Symptome im Magen-Darm-Bereich wie Bauchschmerzen oder Erbrechen. Die Lymphknoten am Hals sind häufig stark geschwollen. Ein weiteres mögliches Symptom sind Ohrenschmerzen.
Erst nach ein bis zwei Tagen entsteht der für Scharlach charakteristische Hautausschlag.
Gut zu wissen
Die Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Bei einigen Erkrankten verläuft Scharlach mild: Dann fehlt zum Beispiel der charakteristische Ausschlag. Auch kann Scharlach ohne Fieber oder Rachenentzündung auftreten. Andere Personen leiden hingegen unter starken Symptomen: Sie haben hohes Fieber, heftige Schluckbeschwerden und einen deutlich ausgebildeten Ausschlag.
Wie sieht der Ausschlag bei Scharlach aus?
Scharlach geht mit einem charakteristischen, akuten Hautausschlag (Exanthem) einher. Der Ausschlag verändert sich im Laufe der Zeit. Anfangs bilden sich meist am Oberkörper viele kleine Punkte, die sich rau anfühlen – ähnlich wie Sandpapier. Sie sehen zunächst rosa aus, nehmen im Verlauf aber eine rote Farbe an. Normalerweise juckt der Ausschlag nicht oder nur leicht.
Im Laufe weniger Tage breitet sich dieses sogenannte Scharlachexanthem auf nahezu den ganzen Körper aus, zum Beispiel auf die Achseln, die Leiste, Hände und Füße, den Brustkorb und den Hals. Vor allem in der Leiste ist es häufig sehr ausgeprägt.
Nach etwa einer Woche klingt der Ausschlag langsam ab. Die Punkte werden zunächst langsam blasser. Einige Tage später beginnt sich die Haut zu schuppen, vor allem an den Fußsohlen, den Kuppen der Zehen und Finger und den Handflächen die Haut.
Schon gewusst?
Typisch für den Hautausschlag bei Scharlach ist, dass das Gesicht rot ist, das Dreieck zwischen Mund und Kinn jedoch nicht betroffen ist. Fachleute sprechen von einer perioralen Blässe (perioral = um den Mund herum). Umgangssprachlich ist auch von einem Milchbart die Rede. Auch die Innenflächen der Hände und die Fußsohlen bleiben von dem Ausschlag ausgespart.
Himbeerzunge: So sieht die Zunge bei Scharlach aus
Die sogenannte Himbeerzunge ist ein typisches Symptom von Scharlach. Zu Beginn der Erkrankung haben Kinder und Erwachsene auf der Zunge weiße Beläge.
Etwa ab dem vierten Krankheitstag nimmt die Zunge eine rote Farbe an. Die kleinen Erhebungen auf der Zunge, die Papillen, sind zudem deutlich vergrößert. Aufgrund dieses Erscheinungsbilds ist dieses Symptom auch als Himbeerzunge bekannt.